Neue Realschule in SchleidenClara-Fey-Gymnasium reagiert auf Elternwunsch

Lesezeit 3 Minuten
Unter dem Dach des Clara-Fey-Gymnasiums in Schleiden soll zum kommenden Schuljahr eine katholische Realschule gegründet werden.

Unter dem Dach des Clara-Fey-Gymnasiums in Schleiden soll zum kommenden Schuljahr eine katholische Realschule gegründet werden.

Schleiden – Für großes Aufsehen in der Eifel sorgte vergangene Woche der Bericht dieser Zeitung darüber, dass das Bischöfliche Clara-Fey-Gymnasium (CFG) in Schleiden mit Beginn des kommenden Schuljahres eine katholische Realschule gleichen Namens gründen will. In Schleiden gibt es bereits seit 50 Jahren eine städtische Realschule, während ringsum andere Realschulen geschlossen werden. Vergangene Woche wollten weder das Gymnasium selbst noch der Träger der Privatschule, das Bistum Aachen, Auskunft über das Vorhaben erteilen. Gestern nun stellte sich die Schulleitung den Fragen.

Sinkende Schülerzahlen

„Die Schülerzahlen gehen generell zurück, diese Entwicklung merken wir auch“, berichtete Schulleiter Helmut Schuster. Vor zehn Jahren sei das Gymnasium noch voll gewesen, rund 1100 Schüler habe man damals unterrichtet. Mittlerweile seien es nur noch 970. Ein Grund dafür sei auch der Wegfall eines ganzen Jahrgangs durch die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre. Doch mittlerweile seien auch die unteren Jahrgänge nur noch knapp vierzügig.

„Es gab aber auch viele Nachfragen von Eltern“, ergänzte Roswitha Schütt-Gerhards, stellvertretende Schulleiterin. So habe es einerseits schon immer den Wunsch gegeben, Kinder mit einer Realschulempfehlung auf dem Gymnasium aufzunehmen. Andererseits gebe es auch Eltern, die gerade angesichts von G8 unsicher seien, ob ihre Kinder auf einem Gymnasium richtig aufgehoben seien.

Realschule soll an Gymnasium andocken

„Nun wollen wir in Ruhe die Gründung der Realschule angehen“, so die Schulleitung weiter. Angestrebt sei eine Bündelschule. Diese Konstruktion ist besonders von Privatschulen bekannt. Unter einem Dach gibt es zwei Bildungseinrichtungen: eine große und eine kleine. An das „große“ CFG soll folglich die „kleine“ Clara-Fey-Realschule (CFR) angedockt werden. Beide Schulen haben eine gemeinsame Leitung und eine gemeinsame Verwaltung, alles andere ist getrennt: Es gibt zum Beispiel eigene Lehrer und eigene Lehrpläne.

„Was wir machen, hat nichts mit einer Gesamtschule zu tun“, so die Schulleitung. Die Durchlässigkeit zwischen CFR und CFG sei, obwohl sie unter einem Dach beherbergt würden, nicht größer als zwischen üblichen Gymnasien und Realschulen. Schuster: „Wechsel sind generell während der Erprobungsphase bis Klasse sechs erlaubt, in Klasse sieben noch einmal möglich, danach nur noch in Ausnahmefällen.“

Wechsel nach der Mittleren Reife

Nach der Mittleren Reife könnten gute Schüler aber in gewohnter Umgebung auf das CFG wechseln, das bisher schon alljährlich rund 30 ehemalige Realschüler in seine Oberstufe aufgenommen habe.

Die Schulleitung rechnet damit, dass die neue Realschule mit nur einem Zug starten wird. Da sie nicht den Vorschriften für staatliche Schulen unterliegt, könnte sie rein theoretisch auch mit lediglich einer Handvoll Kinder gegründet werden. Der Schulleiter: „25 Kinder wären ok.“

Zur Schleidener Schulpolitik, die zuletzt immer wieder für Schlagzeilen sorgte, wollte Schuster sich nicht äußern. „Die machen ihr Ding, wir hier sind davon unabhängig“, sagte er. Und weiter: „Wir werden dort auch nicht einbezogen.“

KStA abonnieren