Ausleger krachte zu BodenBaukran in Weilerswist brach wegen Überlast zusammen

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Zu Boden fielen Container (li.) und Kranausleger in der Blankenheimer Straße in Ottenheim.

Zu Boden fielen Container (li.) und Kranausleger in der Blankenheimer Straße in Ottenheim.

Weilerswist-Ottenheim – Er war 30 Meter hoch und hatte einen mächtigen Ausleger von 40 Metern Länge – bis Freitagnachmittag gegen 15.30 Uhr.

Dann besiegelte der Versuch, mit dem Kran einen Stahlcontainer vom Dach einer im Bau befindlichen Wohnanlage zu hieven, das Schicksal des Baukranes an der Blankenheimer Straße.

Der Gitterturm des mächtigen Gerätes riss in der Senkrechten ab, der Ausleger samt Container krachte zu Boden und riss Teile eines Gerüstes mit sich. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand.

Zu Boden fielen Container (li.) und Kranausleger in der Blankenheimer Straße in Ottenheim.

Zu Boden fielen Container (li.) und Kranausleger in der Blankenheimer Straße in Ottenheim.

Nur noch Schrottwert

Der zusammengeklappte Baukran beschäftigte am Freitag bis in den Abend hinein Dutzende Menschen, denn während zunächst die Polizei alarmiert wurde, dann aber wieder abrückte, weil es sich bei dem Vorfall lediglich um einen Sachschaden handelte, musste später das im Industriepark am Silberberg beheimatete Kran-Unternehmen Salgert eine Mannschaft entsenden, um den Havaristen zu bergen.

Zudem setzte die im Rhein-Erft-Kreis ansässige Kran-Vermietungsfirma einen Bergungstrupp in Marsch, um die Überreste des Kranes zu sichern und wegzubringen. Betriebsleiter Helmut Müller schaute sich den Schaden an und war wenig optimistisch: „Das ist sicher ein Totalschaden. Der Kran ist Schrott.“

Nach seiner Auskunft konnte das mächtige Gerät mit dem imposanten Ausleger maximal vier Tonnen schwere Lasten heben, an der Spitze des Auslegers seien es immerhin noch 1000 Kilogram gewesen.

Um dem Sachverständigen und den Bergungstrupps die Arbeit zu ermöglichen, wurden auch Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr angefordert, die mit mehreren Fahrzeugen in der Blankenheimer und der Gartenstraße ankamen und die Baustelle ausleuchteten.

Weil die Gartenstraße durch den Bergungskran versperrt wurde, hatten die Einsatzkräfte die Straße an der Einmündung zur Euskirchener Straße mit Pylonen abgesperrt.

Zudem, sicherten die gelben Rundumleuchten der schweren Transportfahrzeuge, die die Teile des Havaristen aufnehmen sollten, die Einsatzstelle auf der Landesstraße 194 ab. Wie hoch der tatsächliche Schaden durch den Unfall ist, wusste am Freitagabend niemand abzuschätzen.

Neben den Beschädigungen an dem tonnenschweren Hebewerkzeug, dem Baugerüst, dem Rohbau und dem abgestürzten Container müsse man auch noch die Rechnung für den Bergungskran einkalkulieren, war zu hören. Erleichtert waren alle Beteiligten, dass niemand verletzt oder gar getötet wurde.

Nach Angaben von Helmut Müller hatte der große gelbe Baukran bereits ein halbes Jahr an der Baustelle gestanden. In dieser Zeit hätten seines Wissens Mitarbeiter des Unternehmens, das den Rohbau für die Wohnanlage erstellte, mit dem Kran problemlos Lasten bewegt.

Am Freitagnachmittag, so ein Polizeisprecher in Euskirchen, hätten Arbeiter den Container zunächst auf das Dach gehievt. Da habe es auch noch keine Probleme gegeben.

Als man den Container dann wieder auf die Erde bringen wollte, habe man möglicherweise die Belastung am Kranausleger falsch eingeschätzt.

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