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Jan Josef-Liefers und Axel PrahlDreharbeiten zum Münster-Tatort in Weilerswist

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Jan Josef Liefers und Axel Prahl bei Dreharbeiten in Weilerswist.

Jan Josef Liefers und Axel Prahl bei Dreharbeiten in Weilerswist.

Weilerswist – Schon von weitem war am Donnerstagvormittag in Weilerswist auf der Kölner Straße ersichtlich, dass hier ein Fernsehteam am Werk war: „Achtung, Filmaufnahmen“ stand auf großen Schildern am Anfang und am Ende eines mehrere Hundert Meter langen Streckenabschnitts an der Freien Tankstelle. Männer und Frauen in Warnwesten sperrten immer wieder die Straße ab, setzten Pylonen auf die Fahrbahn oder räumten diese wieder weg.

Das wohl beliebteste Tatort-Ermittler-Team Deutschlands, Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) und Kommissar Thiel (Axel Prahl), hatte Donnerstag einen Einsatz an der Tanke von André Simon und Stefan Janssen, der in einem sehr wichtigen Auftrag für den Münsteraner Pathologen mündete: „Kaufen Sie einfach eine Bockwurst“, empfahl Kommissar Thiel dem Rechtsmediziner.

Doch was haben Bockwurst und „Fußpilz“ miteinander zu tun? „Fußpilz“ ist der Arbeitstitel für den neuen Tatort aus Münster, in dem die Bockwurst eine kleine, aber nicht unwichtige Rolle spielt. Denn sie kommt nicht aus der Requisite, sondern tatsächlich aus der Imbisstheke der Weilerswister Tankstelle. „Die Schauspieler haben bei mir die Bockwurst mit Appetit gegessen“, freute sich André Simon nach Drehschluss.

Rund 40 Personen arbeiteten am Donnerstagvormittag konzentriert daran, dass aus dem halben Drehtag auch wirklich perfekte 100 Sekunden „Tatort“werden. Dass es nicht regnete, fanden alle ganz angenehm, auch wenn es unter dem Dach der Tankstelle kühl und windig war. Dass die Sonne schien, sahen die Beteiligten aber recht unterschiedlich. Wer nämlich in der Sonne stehen konnte, der hatte es angenehm warm. Den Beleuchtern und Kameramann Clemens Wessow hingegen wäre ein bedeckter Himmel lieber gewesen, wie Aufnahmeleiter David Richter am Rande des Sets anmerkte. Tankstellenbetreiber André Simon nutzte die Chance, sich mit den beiden Fernsehstars Jan Josef Liefers und Axel Prahl fotografieren zu lassen. Auch einige Zaungäste am Rand des Tankstellengeländes ließen sich gerne mit den prominenten Schauspielern ablichten. Boerne und Kommissar Thiel sind eben Kult.

Überhaupt, so Produktionsleiterin Marion Sand, nutze man gerne Örtlichkeiten im Rheinland, um Münster-Tatorte zu vervollkommnen. Die Location in Weilerswist habe Münsteraner Flair. „Das hier mit den verklinkerten Häusern könnte auch im Umfeld von Münster sein“, sagte sie. Sie hat schon knapp ein Dutzend Münster-Tatorte produziert, darunter den „Frauenflüsterer“, für den eine spektakuläre Massenschlägerei in einer damals leerstehenden Gaststättein Heimerzeheim gedreht wurde. Und auch die kleine Verbindungsstraße zwischen den Dützhöfen bei Heimerzheim und Waldorf ist ihr als Drehort für diese Tatorte nicht unbekannt.

Doch zurück zu „Fußpilz“, jenem eher unappetitlichen Arbeitstitel für einen Krimi, der im Tanzsport-Milieu spielt und von witzige Dialogen lebt. Deshalb drehte das Tatort-Team auch in einer Tanzschule in Brühl, bevor es nach Weilerswist kam.

Die jetzt an der Kölner Straße abgedrehte Handlung ist rasch erzählt, ohne Geheimnisse zu verraten. Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) fühlt sich verfolgt und fragt telefonisch bei Kommissar Thiel (Axel Prahl) an, was er tun solle. Der lotst ihn zu der Tanke, wo er sich an einer Tanksäule über den geöffneten Motorraum eines VW-Passat beugt. Als Boerne mit seinem 410 PS starken Maserati Quattroporte anrollt und mit dem Smartphone am Ohr aussteigt, fragt Boerne unauffälig telefonisch bei Thiel an: „Und was soll ich jetzt tun?“ Da erhält er von Thiel die Order, eine Bockwurst in der Tankstelle zu kaufen. Derweil macht sich der Motorradfahrer (Max Hemmersdorfer), der Boerne verfolgt hat, am Kofferraum des Maserati zu schaffen. Und Thiel rennt los, um den Mann festzunehmen. „Cut“ – im Kasten, nächste Einstellung...

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