Nahverkehr in EuskirchenNeue Linien für Taxibusse

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  • Die Stadt Euskirchen testen neue Verbindungen für Taxibusse.
  • Diese sollen bessere Anbindungen und kürzere Fahrzeiten ermöglichen.

Zülpich – Der Kreis Euskirchen stellt sich im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) neu auf – und hat nun auch für Zülpich einen konkreten Fahrplan ausgetüftelt. Nach den Änderungen bei manchen Busverbindungen im vergangenen Dezember haben die Mitarbeiter der Kreisverwaltung nun mit der römerstädtischen Verwaltung die bestehenden Buslinien unter die Lupe genommen.

Das erarbeitete Konzept sieht eine Neuordnung der ÖPNV-Linien fürs gesamte Stadtgebiet vor. Allerdings sind die bestehenden ÖPNV-Verbindungen, die den Schülerverkehr betreffen, vom neuen Konzept nicht tangiert. Im Zuge der Neuplanungen werde lediglich geprüft, ob es Optimierungsbedarf gebe, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus und Demografie, der am 17. März im Rathaus tagt.

Neuplanung bei etlichen Verbindungen

Die Linien 208, 218, 233 und 807 bleiben im Konzept unverändert, doch auf etliche Verbindungen hätte der Plan der Verkehrsexperten des Kreises und Stadt Zülpich Auswirkungen.

Verbesserungswürdig sei unter anderem die Anbindung von Nieder- und Oberelvenich an Euskirchen. Hier soll die Buslinie SB 98 künftig über die L 264 von Euskirchen über Frauenberg nach Zülpich führen, und nicht mehr über die B 56n. In Höhe von Oberelvenich soll eine neue Haltestelle an der L 264 geschaffen werden.

Die Anbindungen der Ortschaften Linzenich und Lövenich an Zülpich soll ebenfalls verbessert werden – durch die Schaffung der neuen Taxibuslinie 812. Taxibusse fahren – im Gegensatz zum normalen Linienverkehr – nur auf Bestellung und bringen die Fahrgäste dafür direkt bis vor die Haustür.

Die jetzige Direktverbindung von Linzenich und Lövenich in die Kreisstadt würde allerdings entfallen. Ein Umstieg sei bei der Taxibus-Linie in Zülpich möglich. Jedoch ergeben sich insgesamt längere Fahrtzeiten im Vergleich zum jetzigen Fahrplan. „Das sind mitunter sechs bis elf Minuten“, sagt Georg Goebels, ÖPNV-Experte der Stadt Zülpich. Die Erreichbarkeit der Ortschaft Rövenich soll über die Linie 979 mit dem Taxibus gewährleistet werden. „Dafür ist eine teilweise Umstellung dieser Linie auf den Taxibus-Betrieb notwendig. Erste Gespräche mit dem Rhein-Erft-Kreis haben bereits stattgefunden“, sagt Goebels.

Mehrere Ortschaften werden in das System eingebunden

Die Taxibuslinie 811 führt von Zülpich über Schwerfen nach Mechernich. Künftig sollen auf dieser Linie auch die Ortsteile Langendorf, Juntersdorf, Eppenich, Floren und Bürvenich angefahren werden. Die Dörfer waren im ÖPNV bisher nur über das Anruf-Sammel-Taxi (AST) zu erreichen.

Die Direktverbindung zwischen Nemmenich und Euskirchen würde der Vergangenheit angehören, sollten die Vorschläge vom Ausschuss und später vom Rat abgesegnet werden (siehe „Nemmenich“). Wer künftig mit dem ÖPNV nach Nemmenich möchte, muss die Taxibus-Linie 812 nehmen, die gleichzeitig eine weitere Möglichkeit bietet, um von Ober- und Niederelvenich nach Zülpich zu kommen.

Eine direkte Verbindung zwischen Enzen und Dürscheven (siehe „Enzen“) würde es ebenfalls nicht mehr geben. Fahrgäste müssten künftig, um nach Dürscheven zu kommen, die Linie 298 nutzen. Enzen würden ÖPNV-Kunden nur noch über die Linie 810 erreichen. Beide verkehren dann nur im Stundentakt.

Ein großer Vorteil seien die überwiegend gleichbleibenden oder sogar kürzeren Fahrzeiten aus den Ortsteilen nach Zülpich, Euskirchen und Mechernich. Künftig würden dann die Busse der Linien SB 98 und 298 die Fahrgäste im Halbstundentakt zwischen der Kreisstadt und der Römerstadt befördern.

Sinzenich und Merzenich neu im Fahrplan

Durch die Linienänderung würden künftig die beiden Verbindungen 810 und 298 nicht mehr zwischen Euskirchen und Enzen parallel verlaufen. Die 298 würde aus Euskirchen kommend in Euenheim in Richtung Dürscheven abbiegen und damit auch Ülpenich anfahren, die 810 weiter über Wißkirchen nach Enzen fahren. Neu: Wißkirchen wurde bisher nicht von der Linie 810 angefahren. Auch Sinzenich und Merzenich stehen im Konzept neu im Fahrplan.

„Das gesamte Konzept ist eine Verbesserung. Die Verbindungsmöglichkeiten für die Bürger verbessern sich“, sagt Goebels.

Sollte der Ausschuss dem Konzept zustimmen, wird eine Umsetzung zum Fahrplanwechsel im Dezember angestrebt – wenn auch die Nachbarkreise Düren und Rhein-Erft diesem Konzept ihren Segen geben. „Wie sich eine mögliche Umsetzung des Konzepts finanziell im Haushalt bemerkbar macht, ist derzeit noch nicht abzusehen“, so Goebels. Die Erarbeitung des Konzepts habe die Verwaltung kein Geld gekostet.

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