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KarnevalBlutendes Pferd im Rosenmontagszug befeuert Debatte um Tierquälerei

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blutendes pferd eschweiler

Das Pferd im Rosenmontagszug Eschweiler blutete am Maul.

Eschweiler – Ein blutendes Pferd im Rosenmontagszug sorgt für hitzige Debatten in Eschweiler. Der Vorstand der Karnevalsgesellschaft Onjekauchde, in dessen Festzug das Pferd mitgelaufen war, verweist auf mehrfache Kontrollen innerhalb des Zuges, die Teilnahme des Pferdes sei zu keinem Zeitpunkt gesundheitsgefährdend gewesen. Viele Zuschauer sehen das anders, sogar eine Petition gegen den Einsatz von Pferden im Rosenmontagszug Eschweiler wurde in Reaktion auf den Vorfall initiiert.

Doch was war passiert? Unzweifelhaft ist offenbar, dass eines der Pferde im Rosenmontagszug Eschweiler über eine längere Zeit hinweg am Maul blutete. Zuschauer wollen auch gesehen haben, dass das Tier Schmerzen litt, der Schimmel habe mehrfach den Kopf zu Seite geworfen.

Die KG Onjekauchde 1927 Eschweiler-Röhe e. V. bestreitet dies unterdessen nicht. In einem Facebook-Beitrag geht der Vorstand des Vereins auf den Fall ein. Entschieden zurückgewiesen wird hingegen die Behauptung, dass die Verletzung durch eine unsachgemäße Handhabung entstanden sein soll. Das Tier habe sich „beim Kauen einer Möhre auf die Lippe gebissen“, so der Karnevalsverein am Dienstagabend. Der Einsatz von Pferden sei durch den Vorfall nicht infrage gestellt.

Diskussion um Pferde im Karneval

Die Diskussion um Pferde in Karnevalszügen schwelt auch im Rheinland. Tierschützer fordern bereits seit Jahren einen endgültigen Verzicht von Pferden. Auch in den Karnevalsvereinen wurde das Thema lange und heftig diskutiert.

Befeuert wird die Debatte derzeit von gleich mehreren Vorfällen in Köln und Bonn, bei denen Pferde und auch unbeteiligte Menschen verletzt wurden. Im Kölner Rosenmontagszug erlitt die Stute Querida einen Kreislaufkollaps. Das Tier war für das Reitercorps der Bürgerwehr Nippes im Einsatz. Die Ursache für den Zusammenbruch ist unklar. Der Stute geht es zwei Tage nach dem Vorfall aber offenbar wieder gut.

Auch beim Bonner Rosenmontagszug gab es einen Vorfall mit Pferden. Aus bislang ungeklärten Ursachen gingen die Tiere plötzlich durch. Die Kutsche, die von ihnen gezogen wurde, kollidierte daraufhin mit zwei geparkten Autos und fuhr auf einen anderen Karnevalswagen auf. Zwei Menschen wurden leicht verletzt. Der Zustand der Pferde sei „stabil“, erklärte die Polizei. Es wird derzeit geprüft, ob eventuell ein Schlag für den Zwischenfall ursächlich gewesen sein könnte.

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