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AmtsgerichtBewährung nach Schlag mit Hammer in Burscheid

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Eine Taube sitzt auf einer Justitia (Symbolbild)

Eine Taube sitzt auf einer Justitia (Symbolbild)

Burscheid/Leverkusen – Wegen gefährlicher Körperverletzung ist Albert M. (Name geändert) zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

Außerdem muss der 26-Jährige seinem Opfer Kemal S. (34, Name geändert) 800 Euro Schmerzensgeld zahlen. Richter Philipp Förster sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte im April 2014 Kemal S. in einem Gebüsch in der Kirchenkurve in Burscheid aufgelauert und ihm mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen hatte.

Die Staatsanwältin hatte ein Jahr und neun Monate Freiheitsstrafe für Albert M. gefordert, der Verteidiger des Angeklagten hatte hingegen auf Freispruch für seinen Mandanten plädiert. Albert M. hatte während des Prozesses den Hammerschlag zugegeben, sich aber auf Notwehr berufen.

Kemal S. habe ihn mit einem Teleskopschlagstock angegriffen, den Hammer habe er bloß zur Selbstverteidigung dabei gehabt. Einen Angriff von Kemal S. habe er schon befürchtet, da es seit langem zwischen den Beiden Streit gegeben habe.

Richter glaubt den Zeugen

Richter Förster glaubte dieser Argumentation nicht, stattdessen folgte er den Zeugenaussagen.

Die Zeugen, allesamt Freunde oder Bekannte des Opfers und durch Zufall zur Tatzeit in der Nähe, hatten übereinstimmend ausgesagt, dass Albert M. aus dem Gebüsch gesprungen und Kemal S. einen Schlag auf den Kopf versetzt hatte. Außerdem habe er dabei eine Sturmhaube getragen, einen Schlagstock in der Hand des Opfers hatte jedoch kein Zeuge beobachtet. Die Aussagen unterschieden sich lediglich in Details – für Förster ein Hinweis auf Glaubwürdigkeit.

Nach zwei Jahren sei die Erinnerung natürlich getrübt, hätte es hingegen eine Absprache gegeben, wären die Abweichungen nicht so offensichtlich gewesen. Strafmildernd bewertete Förster, dass das Opfer bloß eine Platzwunde davongetragen hatte. Wenn der Angeklagte mit dem Hammer voll durchgezogen hätte, wären viel schwerere Verletzungen die Folge gewesen, so Förster. (hge)

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