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BilanzBurscheider Feuerwehr blickt auf ereignisreiches Jahr zurück

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Burscheid – Die Auszeichnung „Burscheider des Jahres“ hatten die Wehrleute der Burscheider Freiwilligen Feuerwehr immer im Blick. Über den Köpfen von Wehrleiter Achim Lütz und seinem Stellvertreter Klaus Kopisch, die durch die Jahreshauptversammlung führten, stand der Schriftzug unübersehbar. Und die bedeutende Rolle der freiwilligen Feuerwehr und ihrer ehrenamtlichen Einsätze war an dem Abend in der Feuerwache an der Bürgermeister-Schmidt-Straße immer wieder Thema.

Gefährlichster Autobahnabschnitt

Bürgermeister Stefan Caplan verfolgte mit Sorge die Schilderungen, die die Wehr von den Einsätzen auf der Autobahn 1 gab. Der Abschnitt bei Burscheid hat mittlerweile den traurigen Rang des unfallträchtigsten Autobahnabschnitts bundesweit. Kreisbrandmeister Wolfgang Weiden hob in seiner Rede hervor, „dass die Belastungsgrenze erreicht ist.“ Auch Klaus Kopisch erklärte im Jahresbericht 2015, „dass die Einsätze vieles von uns abverlangten. Viel mehr als die Jahre davor.“

Insgesamt gab es 209 Einsätze im vergangenen Jahr. Feuer seien gelöscht und Verkehrsbehinderungen in Folge von Unfällen beseitigt worden. „Doch im Jahr 2015 hatten wir, bedingt durch die Sperrung der Rheinbrücke, ein wesentlich höheres Stauaufkommen auf der Autobahn 1 und somit auch eine Anstieg der schweren Verkehrsunfälle.“ Zwar habe die Wehr lediglich fünf Verkehrsunfälle mehr als im Vorjahr abgearbeitet. „Wir hatten es aber mit einer größeren Anzahl an eingeklemmten Personen oder Verkehrsunfällen mit Todesfolge zu tun“, sagte Kopisch.

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Ein Lichtblick ist der Einzug in die modernisierte, 600000 Euro teure Feuerwache in Hilgen, der kurz bevorsteht. Die Einsatzfahrzeuge allerdings werden noch eine Zeit im Provisorium beim Busbetrieb Wiedenhoff in Hilgen-Heide stehen, bis die Straße an der B 51 abgesenkt worden ist.

Erfolgreiche Briefaktion

Die Briefaktion zur Werbung neuer Mitglieder im aktiven Feuerwehrdienst war erfolgreich. Einige Burscheider und Hilgener waren der Einladung zum Sommerfest gefolgt und vier neue Aktive machen nun mit, haben teilweise bereits an der Grundausbildung teilgenommen. „Wenn wir es schaffen, jedes Jahr so viele Neue zu gewinnen, kann der Bürgermeister gut schlafen“, sagte Wehrleiter Achim Lütz. Ansonsten müsse er neue, hauptamtliche Kräfte einstellen. Das wiederum dürfte für die kleine Kommune teuer werden. 120 Aktive zählte die Wehr 2015.

Immer wieder hakten die Wehrleute nach und wollten wissen, wie es mit der Rettungswache weiter geht, die seit fast zwei Jahren provisorisch bei der Feuerwache an der Bürgermeister-Schmidt-Straße untergebracht ist. Man rücke gerne näher zusammen. Aber ein Dauerzustand könne das nicht sein – so der Tenor. Caplan beteuerte, dass er mehrfach Druck beim Kreis gemacht habe. Eine Machbarkeitsstudie für eine neue Rettungswache sei in Auftrag gegeben worden. Kreisbrandmeister Weiden erklärte, eine Einbindung in das Gerätehaus auf Dauer, das sei nie die Absicht gewesen. Stattdessen solle in der Nachbarschaft gebaut werden. „Ich kenne die Pläne vom Neubau einer autarken Wache im Wendehammer.“

Ralf Müller Jugendfeuerwehrwart

Zum neuen Stadtjugendfeuerwehrwart wurde Brandoberinspektor Ralf Müller bestellt, sein Stellvertreter ist Frank Häbel. Mit großem Applaus wurde Stefan Wallmeyer bedacht, der das Amt des Stadtjugendwarts bislang ausübte. Geehrt wurden Peter Schneider für 25 Jahre und Norbert Hildebrand und Ingo Willascheck für 35 Jahre Feuerwehrdienst.

Die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr sind rege und bei der Jahreshauptversammlung übernahm der Nachwuchs die Bewirtung. Achim Lütz nannte vor allem den Einsatz von Yvonne Kolbe, die zwar nicht im Feuerwehrdienst tätig ist, sich aber in der Betreuung der Jugendfeuerwehr engagiere. „Von solchen Leuten können wir noch viel mehr gebrauchen.“

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