BurscheidVandalismus in der Öko-Werkstatt – Unbekannte zerstörten Einrichtung

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Burscheid – Die Mauern sind zerbröselt und selbst die Insekten, die in den Lehmbauten der Öko-Werkstatt ihre Schlupflöcher haben, scheinen nicht mehr zu wissen wohin.

Über den Vatertag haben Vandalen das Projekt der Offenen Ganztagsschule an der Höhestraße zerstört. Eine Anzeige liegt der Polizei bislang noch nicht vor. Der Pizzaofen ist beschädigt, Wände des Rundbaus wurden eingetreten und wie Elke Fuchs, Teamleiterin der OGS, erklärt, dürfen die Kinder die Werkstatt aus Sicherheitsgründen gar nicht mehr nutzen. „Als wir am Montag wieder arbeiteten, entdeckten wir, dass alles zerstört war“, sagt Fuchs.

Basketballkorb angezündet

Auch der Basketballkorb wurde angezündet und der Werkraum ist bereits seit einiger Zeit geschlossen, da die Scheiben eingeschlagen wurden. Der schlecht einsehbare Hinterhof ist ein offenbar beliebter Treffpunkt für Jugendliche. Womöglich haben sie die Lehmwände eingetreten. Erst vor drei Jahren waren diverse Vandalismusschäden im Rahmen eines internationalen Sommer-Workcamps ausgebessert worden.

Jugendliche aus Brasilien, China, Deutschland, Korea, Mexiko, Peru, Russland, Türkei und Uganda hatten mit der Stadt Burscheid und der Europazentrale des Automobilzulieferers Johnson Controls einen Lehmbackofen für Pizza gebaut. Mit den Kindern der Ganztagsgrundschule haben sie mit ökologischem Lehm gematscht und einen Lehmturm mit Spiralmauer gebaut. Im abschließbaren Teil der Werkstatt wurde der Boden mit Lehm erneuert.

Die Kinder der Ogata-Ferienbetreuung lernten, wie man aus Lehm Ziegel formt, und dass es sich auch im Lehmbau gut leben lässt. Laut Fuchs wurde im Ofen früher auch Töpferware gebrannt. Das gehe jetzt aus Gründen des Brandschutzes nicht mehr. Vermissen werde man die Möglichkeit, die Öko-Werkstatt zu nutzen und hoffe, dass sich der Schaden wieder reparieren lässt. Material für neue Lehmziegel wäre noch da.

Die Öko-Werkstatt wurde im September 2007 eingeweiht. Es handelte sich dabei um ein Projekt der Öko-Experimental-Werkstatt des Vereins „Förderangebote in Burscheid“, das mit dem Künstleratelier Gregor Merten und Carmen Dietrich in die Wege geleitet wurde.

Nach der ersten Euphorie wurde die Werkstatt zwischenzeitlich weniger genutzt. Die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) hatte im Oktober 2010 moniert, dass die Öko-Experimental-Werkstatt vor sich hin dümpele. Auftrieb gab es dann durch das Workcamp des Internationalen Jugendgemeinschaftsdienst (IJGD), der im Sommer 2013 die Öko-Werkstatt mit neuem Lehm versah.

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