LandgerichtMit Fleischermesser auf Belkaw-Mitarbeiterin eingestochen - Prozessauftakt

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Burscheid – Die Aufregung war groß am 1. Dezember vergangenen Jahres, als es im Kundenbüro der Belkaw im Burscheider Rathauses morgens plötzlich laut wurde. Ein Überfall mit Waffengewalt. Schreie aus dem Erdgeschoss. Ein Angriff auf eine Kollegin. Eine Verletzung durch Messerstiche. Sogar eine Geiselnahme wurde anfangs befürchtet. Ein Mordversuch war es am Ende dann doch nicht. Wie sich herausstellte hatte ein vermutlich geistig verwirrter Mann das Servicecenter des Energieversorgers überfallen und auf die Frau am Schalter eingestochen. Die damals 64-Jährige hatte Glück, dass sie nicht lebensgefährlich verletzt wurde. Sie musste aber ins Krankenhaus gebracht und stationär behandelt werden.

Seit Montag wird dem Täter der Prozess gemacht. Der 67-jährige Angreifer muss sich vor der 15. Großen Strafkammer des Kölner Landgerichts verantworten. Ihm wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Sechs Verhandlungstage sind angesetzt, um den Vorfall aufzuklären. Und der schon am Tattag geäußerte Verdacht, dass es sich bei dem Messerstecher um einen geistig Verwirrten handelt, bestätigte sich gleich zum Auftakt. Die Leverkusener Rechtsanwältin Bettin Güldner beantragte den Ausschluss der Öffentlichkeit, weil ihr Mandant psychische Probleme hat. Dem gab das Gericht statt. Auch die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte bei der Tat in schuldunfähigem Zustand handelte und in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden muss.

Am Tatort festgenommen

Mit den Worten „Sie haben meine Familie zerstört“, die offenbar jeder Grundlage entbehren, ist der Mann laut Anklageschrift in das Belkaw-Büro gestürmt und auf die Mitarbeiterin losgegangen. Unvermittelt soll er mit einem Fleischermesser mit einer 20 Zentimeter langen Klinge mehrfach auf sein Opfer eingestochen und dabei auch auf ihren Kopf gezielt haben.

Nur durch das Einschreiten von zwei Zeugen konnte der Burscheider daran gehindert werden, ein Blutbad anzurichten. Er war der Polizei wegen psychischer Auffälligkeiten bekannt. Sie konnte ihn wenig später am Tatort verhaften. Er leistete keinen Widerstand.

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