Musikschule in BurscheidLehrer klagen über niedrige Honorare und fehlende Absicherung

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Die Dozenten sehen den  Musikunterricht der Burscheider  Schüler   (hier beim Konzert in der Lambertsmühle) bedroht.

Die Dozenten sehen den  Musikunterricht der Burscheider  Schüler   (hier beim Konzert in der Lambertsmühle) bedroht.

Burscheid – Die Dozenten der Musikschule Burscheid machen in einem offenen Brief auf die finanzielle Schieflage der Bildungseinrichtung aufmerksam. Rund 40 Arbeitsplätze seien in Gefahr. Sie appellieren an die Burscheider Bürger: „In der Hoffnung, dass Sie sich als als Mitglied der Musikschule und steuerzahlender Bürger durch ihr Unterschrift für den Erhalt der Musikschule Burscheid einsetzen und deren zukünftige monetäre Förderung im Rahmen des städtischen Haushalts befürworten.“

Seit mehr als 20 Jahren hat die Musikschule kein Geld mehr von der Kommune bekommen. „Im Gegenteil: Durch den Energiekostenbeitrag bittet sie die Musikschule, der keine eigenen Räume zur Verfügung stehen, zur Kasse.“ Zudem zahle die Musikschule seit zwei Jahren der Luchtenbergstiftung die Nutzung des Hauses der Kunst. Als Mitglied im Verband deutscher Musikschulen (VdM) ist die Musikschule Burscheid ein anerkannter Ausbildungsbetrieb. „Wir haben ein Vollstudium mit vorherigem Auswahlverfahren absolviert und unsere Qualifikation ist vergleichbar mit der von Lehrern an allgemeinbildenden Schulen“,erklären die Dozenten.

Anders als an allgemeinbildenden Schulen bestehe keine Möglichkeit einer Festanstellung an der Musikschule. Alle arbeiteten auf Honorarbasis. „Somit erhalten wir im Krankheitsfall keine Lohnfortzahlung, und in Hinblick auf die Rente dürften wir mehrheitlich zu den fünfzig Prozent der Bevölkerung gehören, die im Alter auf die Grundsicherung angewiesen sein wird – sofern diese dann noch besteht.“ Mit ihren niedrigen Honoraren subventionierten sie die Musikschule seit Beginn der 90er-Jahre – das sei eigentlich eine Aufgabe der Stadt, die sich auf ihrer Internetseite mit der Musikschule als Kulturangebot und damit indirekt als Standortfaktor schmücke. „Wir möchten, dass die Musikschulgebühren sozialverträglich bleiben, zumal das Einkommensniveau in Burscheid vergleichsweise niedrig ist. Gleichzeitig möchten wir uns weiterhin für die Breiten- und Spitzenförderung einsetzen und die Vielfalt unseres Angebots bei Wahrung der hohen Qualitätsstandards weiter ausbauen.“ Der Wert ihrer Arbeit, so die Dozenten, solle sich in der Bezahlung widerspiegeln, zumal die Musikschule einen öffentlich-gemeinnützigen Bildungsauftrag erfülle.

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