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Panorama-RadwegFachwerkgebäude der alten Bahnmeisterei wurde aufwendig renoviert

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Die Bahnmeisterei erscheint im neuen Glanz, bald wird sie eröffnet.

Die Bahnmeisterei erscheint im neuen Glanz, bald wird sie eröffnet.

Burscheid – Die Tür haben in der Zwischenzeit so einige aufgemacht, um einmal einen Blick in die alte Bahnmeisterei zu werfen. Doch Investor Mohammed Charara wollte keine Einblicke in die Baustelle geben. Auch die neugierigen Fragen der Radfahrer und Spaziergänger, die wissen wollten, wann die versprochene Eisdiele und das Restaurant in dem Fachwerkgebäude eröffnen, hat der Burscheider Informatikunternehmer nicht beantwortet.

Jetzt lud er in das fertig renovierte Gebäude ein. Die einstige Ruine hinter dem Jugendzentrum an der Montanusstraße ist nicht wieder zu erkennen. Chararas Mitarbeiter haben ein Meisterwerk vollbracht. Viele Investoren hatten sich das verwunschene Denkmal angeschaut, waren aber abgeschreckt davongezogen. Charara wiederum klagte, dass die Banken keine Kredite gaben, die Kosten hätten sich ganz anders entwickelt als ursprünglich kalkuliert, da die Auflagen des Denkmalschutzes vor immer neue Herausforderungen stellten.

Noch immer viel Nostalgie

Mit der Kraft seiner eigenen Leute und einer Baufirma ist das Projekt dann doch verwirklicht worden. „Am Wochenende habe ich selbst Hand angelegt.“ Es wurden die Gefache renoviert, gemauert, das Dach saniert, Fenster erneuert und die Innenräume wirken nun freundlich und modern, lassen aber noch eine Menge Bahnnostalgie aufkommen.

Alte Bahnlampen, historische Schilder und Karten vermitteln eine Atmosphäre, als rattere gleich der einstige Balkanexpress wieder an. Für die Touristen, die auf der Bahntrasse heute unterwegs sind, dürfte die neue Gastronomie ein Gewinn sein. Es soll ein Restaurant mit Vinothek eröffnen und ein Eiscafé. Die Terrasse ist groß und dort ist eine E-Bike-Ladestation ebenso wie eine Bierzapfanlage vorgesehen. Charara konnte bei der Vorstellung der nun fertigen Immobilie auch am Freitag noch nicht sagen, wann eröffnet wird. Doch er erhält bei der Suche nach geeigneten Pächtern Unterstützung von der Kelheimer Klosterbrauerei Weltenburg, die auch das Bier nach Burscheid liefern wird. „Wir haben gute Kandidaten“, ist Charara zuversichtlich. Aber er wolle sehr genau gehen, dass es auch klappt. Über die Kosten äußert er sich auch nicht, dass die Sanierung einen sechsstelligen Betrag kostete, streitet er zumindest nicht ab.

Spendenübergabe

Ein Geschenk an die Nachbarn überreichte Mohammed Charara, Investor der alten Bahnmeisterei an der Balkantrasse. Das von ihm renovierte Denkmal liegt gegenüber des Burscheider Kinder- und Jugendzentrums Megafon an der Montanusstraße. Dessen Leiter, Marc Munz von der katholischen Jugendagentur, nahm zwei iPads für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen entgegen. Neue Medien seien bei diesen sehr angesagt, freute sich Munz bei der Spendenübergabe. (JAN)

Es gibt bereits fünf Buchungen für Weihnachtsfeiern, die Charara an den künftigen Pächter weitergeben will. Ein Problem dürfte sein, dass die Räume klein sind. Im Sommer gibt es die große Terrasse. Ein Mittagsmenü werde zwischen zehn und 15 Euro kosten, sagt Charara. Abends werde das Restaurant dann sicherlich in der etwas gehobenen Preisklasse liegen. Dann soll übrigens auch der Bereich der Eisdiele den Restaurantbesuchern zur Verfügung stehen.

Der Pächter werde auf einen recht zügigen Wechsel der Gäste angewiesen sein, damit es sich rentiere. Zum Haus gehören 13 Parkplätze, ein Problem dürfte es sein, wenn Autofahrer über die Bahntrasse fahren.

Schon jetzt kommen sich die Besucher der Baustelle und Radfahrer ins Gehege, denn wer aus dem Restaurant kommt, steht auf der Fahrbahn. Anderseits: Die Bahnmeisterei ist für Touristen unübersehbar.

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