RadfahrerPolizei und Verkehrswacht bleiben am Balkan-Radweg am Ball

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Peter Kaufmann (links) lässt sich von Klaus Rüggeberg und Fritz Schmitz am Stand der Verkehrswacht sein Rad codieren.

Peter Kaufmann (links) lässt sich von Klaus Rüggeberg und Fritz Schmitz am Stand der Verkehrswacht sein Rad codieren.

Burscheid – „Guten Morgen, eine Banane gefällig?“ Für den jungen Radfahrer war die Einladung kein Grund zu bremsen: „Danke, ich habe schon gefrühstückt.“

Beharrlich mussten Polizei und Verkehrswacht am Vormittag an der Balkantrasse sein, um mit Fußgängern und Radfahrern ins Gespräch zu kommen. Das launische Wetter war wahrscheinlich der Grund, dass keinem zum Plaudern zumute war.

Bei einer ähnlichen Aktion zwei Wochen zuvor hatten die Veranstalter der Kampagne „Gemeinsam sicher auf dem Panorama-Radweg Balkantrasse“ die Gelegenheit, mit gut zweihundert Radfahrern, Fußgängern, Skatern und Joggern zu sprechen.

Nach Ansicht des Polizeihauptkommissars Manfred Wrana sind die Nutzer der Balkantrasse weitaus besonnener als in der Anfangsphase. Regelmäßig kam man sich ins Gehege, lieferte sich Wortgefechte und auch die Unfallzahlen seien höher gewesen. Zu zwei Unfällen sei es im vergangenen Jahr gekommen. „Bei dem einen ist jemand vom Rad gestürzt, es war kein anderer in den Unfall verwickelt“, so Wrana.

Der Umgang der Freizeitsuchenden miteinander sei sehr gut, die Beleidigungsdelikte hätten nachgelassen.

Sorgen machten allerdings Rennradfahrer, die auch dann nicht das Tempo reduzierten, wenn kleine Kinder auf der Trasse unterwegs seien. Wie Wrana erklärt, ist es für Kinder typisch, dass sie mit dem Rad auch einmal Schlangenlinien fahren. Es sollte also immer damit gerechnet werden, dass sie einem in die Quere kommen.

Polizei und Verkehrswacht bleiben am Balkan-Radweg am Ball, um für ein gutes Miteinander und erhöhte Aufmerksamkeit zu werben. Denn hier sind Fußgänger und Radfahrer gemeinsam unterwegs und können auch für Themen sensibilisiert werden, die mit der Trasse unmittelbar nichts zu tun haben. Zum Beispiel die Sicherheit der Fahrradhelme.

Bernd Schäfer von der Verkehrswacht Remscheid weiß, „dass 70 Prozent der Helme nicht richtig eingestellt sind.“ Die Nacken- und die Stirnbändel sollten unter dem Ohrläppchen zusammenlaufen. Viele Nutzer trügen den Helm nur locker, bei einem Sturz könne der Helm sich aber verschieben. Der Schutz sei dadurch beeinträchtigt. „Leider wird das in den meisten Geschäften auch nicht richtig erklärt“, sagt Schäfer. Mit seinem Kollegen Klaus Rüggeberg von der Verkehrswacht im Rheinisch-Bergischen Kreis geht er regelmäßig in Grundschulen, um über den richtigen Gebrauch des Fahrradhelms aufzuklären.

Waren in der Anfangszeit auch mal Quads auf der ehemaligen Bahntrasse unterwegs, wird die Freizeitroute laut Wrana heute nur noch von denen genutzt, die sie auch nutzen dürfen. Auch Vandalismus sei rückläufig. Ehrenamtlich werde vieles repariert und in Stand gehalten. Wrana: „Neulich habe ich einen Herrn gesehen mit der Aufschrift Trassendoktor.“

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