Innenstadt LeichlingenKaufpark schließt Rewe - Umzug in Kaiser's

Lesezeit 3 Minuten
Der Kaufpark schließt: Droht am Wupperufer nun ein Leerstand oder werden Kaufhaus und Tankstelle (links) abgebrochen?

Der Kaufpark schließt: Droht am Wupperufer nun ein Leerstand oder werden Kaufhaus und Tankstelle (links) abgebrochen?

Leichlingen – Das Rätselraten um die Innenstadt-Entwicklung gipfelte gestern in einem Paukenschlag, Nun werden  die Weichen neu gestellt, aber es sind auch Hoffnungen zunichte gemacht worden.  Die von vielen schon lange befürchtete  und vom Rewe-Konzern  angedrohte Schließung des Kaufparks an der Neukirchener Straße kommt  schneller als erwartet. In einer Mitarbeiterversammlung wurde die Belegschaft am Donnerstag  informiert, dass die Leichlinger Filiale, eine von 120 der Handelsgruppe,  geschlossen wird. Bereits zum Jahresende sollen die Lichter ausgehen.

Zentraler Einkaufsstandort

Das Gerücht ging schon lange um in der Stadt.   Die Bestätigung ist eine schlechte Botschaft für die Beschäftigten und auch für die Kunden aus der  Siedlung Cremers Weiden, denen der  kurze Weg zum Einkauf wichtig ist. Denn was danach kommt, ist ungewiss. Von der Geschäftsleitung der seit 1978 zur Rewe-Gruppe gehörenden Michael Brücken Kaufpark GmbH gab es dazu gestern  noch keine Stellungnahme.  Ob es einen Nachmieter gibt oder was aus dem Gebäude wird, weiß derzeit niemand.

Noch unbestätigt ist die zweite   Nachricht, die  in die  laufenden Verhandlungen um die Zukunft  des Grundstücks an der Wupper platzt: Rewe will als Ersatz für den Kaufpark am Rathaus    Anfang  2017 nahtlos  eine neue Filiale im jetzigen Kaiser’s-Markt    Am Hammer eröffnen. Denn auch Kaiser’s schließt, wie gestern  bekanntwurde,  seinen Laden zum Jahresende. Offenbar wird der  neue  Supermarkt dort nicht mehr unter der bisherigen Marke „Rewe Ihr Kaufpark“ firmieren, sondern als eigenständige Rewe-Filiale geführt.

So werden  gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen, der Schachzug sorgt dafür, dass die Karten in der Stadtentwicklung und im örtlichen Einzelhandel neu gemischt werden.

Nur eine Perspektive für Kaiser's

Für den Kaiser’s-Markt, über dem das Damoklesschwert des Verkaufs der Unternehmensgruppe Tengelmann an Edeka  schwebte, gibt es nun eine  Perspektive.  Bislang war nicht auszuschließen, dass der neue Betreiber   die Filiale  gegenüber der Sporthalle Am Hammer ersatzlos schließt, da Edeka in Leichlingen bereits mit zwei Märkten in Witzhelden und  an der Trompete gut im Geschäft ist.  Kaiser’s hatte die 1983 gebaute Filiale zuletzt 2011 mit Millionenaufwand renoviert.

Tatsächlich ist der Mietvertrag nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits im vergangenen Jahr vorsorglich fristgerecht zum Jahresende 2016 gekündigt worden. Die Eigentümer der Immobilie, die Leichlinger Familie Luchtenberg,   haben nun einen  neuen Mieter gefunden, mit dem man offenbar kurz vor einem Abschluss steht.  Der Vertrag ist aktuell dem Vernehmen nach aber  noch nicht  unterzeichnet worden. 

Rewe gibt durch den Umzug den erklärtermaßen lukrativen Standort Leichlingen nicht ganz auf und kann in der Innenstadt gleichzeitig sogar einen Konkurrenten (Kaiser’s/Edeka oder einen anderen interessierten Nachmieter) vom Markt verdrängen.

Nur Übergangslösung?

Möglicherweise ist der Wechsel an den Ortseingang in der Strategie des Konzerns aber auch nur eine Übergangslösung, bis es in der Innenstadt irgendwann vielleicht doch noch einen Neubau für einen großen Vollsortimenter gibt. Denn Am Hammer stehen Rewe nur 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung, was nach heutigen Maßstäben viel zu klein ist für einen modernen Vollsortimenter. 

Und der Kaufpark? Ob in dem dreigeschossigen Kaufhaus am Rathaus, dessen oberstes Stockwerk an das  Fitness-Studio Sportpalast vermietet ist, ein Leerstand droht, ob es samt Tankstelle abgebrochen oder modernisiert wird, steht in den Sternen.  Eigentümer Philipp Kiefer hat sich dazu bisher nicht geäußert.  Als mögliche Nachmieter kursieren in der Gerüchteküche schon lange  die Namen aller üblichen Verdächtigen,  Discounter, Textilketten und Drogeriemärkte. Die gestern bekanntgewordene  Kündigung des Kaufparks verschärft den Zeitdruck für eine Entscheidung. Oder sie eröffnet  die Chance für eine zügige Neubebauung des wertvollen Wupper-Grundstücks.

KStA abonnieren