InternetLeichlinger Datennetz wird modernisiert - Erste Bauarbeiten

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Leichlingen – Bisher war es nur ein Versprechen. Jetzt folgen den Ankündigungen Taten: An mehreren Stellen in der Stadt sind Bautrupps aufgetaucht, die am Straßenrand kleine Gruben für den Einstieg in die Unterwelt ausheben. Das ist der Beginn der Verlegung des Netzes von Glasfaserkabeln, mit denen der Kölner Telekommunikations-Anbieter Netcologne und die Leichlinger Stadtwerke den Bürgern schnellere Datenleitungen verschaffen wollen. Im gesamten Stadtgebiet sollen rund 11 000 Haushalte ab 2017 mit bis zu 100 MBit/s durchs Internet reisen können.

In Unterschmitte, Märzgässchen und Mittelstraße ist der Startschuss gefallen, denn die Innenstadt ist zuerst an der Reihe. Dort werden nun die ersten Leerrohre verlegt, in die später die Glasfaserleitungen eingezogen werden. Insgesamt etwa 32 Kilometer Kabel werden verlegt. Auch die ersten zusätzlichen Technikgehäuse sind schon angeliefert worden, wie man im Baulager eingangs der Straße In der Meffert sehen kann. Die grauen Kästen, etwa 51 sind erforderlich, werden in den kommenden Wochen im gesamten Stadtgebiet aufgestellt.

Der Ausbau des Leitungsnetzes erfolgt so weit es möglich ist im neuartigen Spülbohrverfahren. Dafür müssen Fahrbahnen oder Gehwege nur punktuell aufgebrochen werden, um eine Einstiegsöffnung zu haben. Von dort aus verläuft der Großteil der Arbeiten unterirdisch und unsichtbar.

Große Nachfrage

Wo diese platzsparende Methode nicht zum Einsatz kommen kann, wird der klassische Tiefbau genutzt. Nach der Verlegung der Glasfaserkabel, die von den Stadtwerken erledigt wird, installiert Netcologne sie in den Technikgehäusen und betreibt das Netz für die Kunden. Mit den ersten Verbindungen rechnen die Kooperationspartner im Frühjahr 2017. Der gesamte Ausbau kostet über drei Millionen Euro und soll bis Sommer 2017 abgeschlossen sein.

Nach dem Stadtzentrum sind die Außenortschaften an der Reihe, wo Haushalte und Betriebe unter besonders schlechter Versorgung leiden. Vom aktuellen Ausbauprogramm der beiden Partner Stadtwerke und Netcologne nicht erfasst werden neben den beiden Ortsteilen Wolfstall und Diepental die Bereiche rund um Ortsvermittlungsstellen im Leichlinger Stadtkern und Witzhelden.

Wolfstall wird durch die Telekom versorgt; der Ortsteil Diepental wurde bereits im Rahmen des Glasfaserausbaus in Leverkusen von Netcologne mit schnellen Internetverbindungen ausgestattet. Ein Ausbau rund um die beiden Ortsvermittlungsstellen wird von den Kooperationspartnern noch geprüft. Interessierte Bürger, die sich bereits jetzt für einen Anschluss bei Netcologne registrieren, werden auf das neue Netz geschaltet, sobald der entsprechende Schaltkasten für ihre Adresse betriebsfähig ist. Die Nachfrage ist zur Freude der Unternehmen schon jetzt groß (siehe „Beratungsmobil“). Wie viele Verträge im Vorgriff auf die kommenden schnelleren Verbindungen bereits abgeschlossen worden sind, will Netcologne mit Hinweis auf das Geschäftsgeheimnis zwar nicht bekanntgeben. Es waren aber schon Anfang Mai rund 240 und sollen jetzt 400 sein. Wie schnell der Wechsel stattfinden kann, hängt neben dem Fertigstellungstermin der Leitungen im Einzelfall auch von der Vertragslaufzeit beim bisherigen Anbieter ab.

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