MobilshowEtwas anderer Blick auf den Leichlinger Stadtkern

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Leichlingen – Klaus Rüggeberg ist einer von denen, die sich nicht so leicht umhauen lassen. Er engagiert sich – aus Überzeugung.

Nicht zum ersten Mal nimmt er mit dem Infomobil der Verkehrswacht Rheinisch-Bergischer Kreis an der Mobilshow im Brückerfeld teil. Fast schon mit ein wenig Erleichterung schaut er in den wolkenverhangenen Himmel. „Viele Besucher werden wahrscheinlich nicht kommen. Jedenfalls nicht so viele mit dem Fahrrad“, sagt der Ehrenamtler.

Eigentlich soll Klaus Rüggeberg ja an diesem Wochenende Fahrräder unter die Lupe nehmen und kleine Schäden reparieren. Nur stößt er an seine Grenzen. Sein Gipsarm im knalligen Rot fällt sofort ins Auge. Gleich dreimal ist ein Finger nach einem Sturz gebrochen. Eigentlich kann er nicht helfen.

Und doch steht Klaus Rüggeberg mit Karola Krause in der Leichlinger Innenstadt – im Sinne der Sache. „Wir haben viel zu viel zu tun“, sagen die Ehrenamtler fast einhellig mit dem Blick in den Terminkalender. Vergnügt gehen dagegen Harald Winzer und seine Mitarbeiter ans Werk. Sie haben eine andere Sicht auf die Dinge: Von hoch oben.

Ulrich Schröder kommt gerade von da, von der Hebebühne, die ihn 47 Meter in die Höhe brachte. „Es ist deutlich windiger als unten und gefühlte drei oder vier Grad kälter“, sagt der Mitarbeiter des Leverkusener Arbeitsbühnenverleihs Winzer. „Man hat einen tollen Überblick. Leichlingen hat einen sehr interessanten Stadtkern.“ Ins Auge springen, das ist das erklärte Ziel von Harald Winzer. Die Leichlinger Mobilshow biete sich da an. Das Publikum ist „angenehm und freundlich“, sagt er. „Im vergangenen Jahr hatten wir ganz viele Rentner, die mitfahren wollten. Die Hobbyfotografen wollten das Stadtarchiv füllen.“

Auch für die, die sich einen schnellen Überblick über die im Brückerfeld ausgestellten Autos machen wollen, ist die Fahrt auf der Hebebühne eine Überlegung wert. 20 Autohäuser aus der Region zeigen 27 verschiedene Marken. Auf dem Boden versucht jeder Händler, für sich um die Aufmerksamkeit der Passanten zu buhlen. So auch Dominik Kepper, Verkaufsleiter des Autohauses Schäfer. „Der Verkauf ist hier weniger wichtig“, sagt er. „Es geht darum, gesehen zu werden.“ Dafür nehme man es auch in Kauf, vier Tage lang mit der Vorbereitung auf die Mobilshow beschäftigt zu sein. Noch viel länger hat sich der Wirtschaftsförderungsverein mit dem Event auseinandergesetzt.

Klaus Ludwigs ist einer von denen, die von der ersten Mobilshow vor zwölf Jahren an mit dabei sind. Das kommt nicht von ungefähr: In seiner Zeit als Handelsvertreter waren Autos unerlässlich. Das Interesse daran hat er auch im Ruhestand nicht verloren. „Das Auto ist das liebste Kind der Deutschen“, sagt das Wiv-Mitglied und schließt sich selbst mit ein. Birgitt Färber hat derweil andere Sorgen. Die Erste Vorsitzende des Wiv hofft, dass irgendwann die Sonne rauskommt. Schließlich soll der erste verkaufsoffene Sonntag im Jahr ein erfolgreicher werden. „Wir wollen Publikum nach Leichlingen locken. Dieses Mal in Verbindung mit der Automobilshow“, erzählt Birgitt Färber.

Sie denkt bereits an die kommenden Aktivitäten, bei denen es sich vor allem um das 25-jährige Bestehen des Wirtschaftsförderungsvereins drehen wird. „Wir versuchen zu jeder Gelegenheit, das Jubiläum herauszustellen.“

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