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Paukenschlag in LeichlingenKein Umbau am Wupperufer - Kaufpark soll vermietet werden

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Attraktiv gelegen, aber stark sanierungsbedürftig: Wer will das Leichlinger Kaufpark-Gebäude an der Wupper mieten?

Attraktiv gelegen, aber stark sanierungsbedürftig: Wer will das Leichlinger Kaufpark-Gebäude an der Wupper mieten?

Leichlingen – Mit einem Paukenschlag beendet Kaufpark-Eigentümer Philipp Kiefer die sommerliche Ferien-Ruhe  in der Innenstadtplanung: Am  Freitag  ist  sein  Kaufhaus an der Neukirchener Straße 12 überraschend auf dem Immobilien-Portal Scout 24  aufgetaucht. Gesucht wird: Ein Mieter für das Gebäude, den Stein des Anstoßes beim     gescheiterten   Umbau der Wupperufer. Wer es will, kann es ab Anfang  2017 haben, für 4900 Euro Monatsmiete zuzüglich 1000 Euro Nebenkosten.

Rewe will nicht bleiben

Dass das Kaufhaus im Frühjahr, wenn „Rewe Ihr Kaufpark“ wie angekündigt  schließt, geräumt wird, ist  nicht neu.  Eine Überraschung und für die von Rat und Verwaltung erwünschte Stadtentwicklung   ganz schlechte Nachricht ist vielmehr die Tatsache, dass das Objekt  laut der Annonce nicht verkauft, nicht abgebrochen und auch nicht umgebaut werden, sondern nur vermietet werden soll. Und das so schnell wie möglich.

Offenbar hat Kiefer  demnach nicht vor, den unansehnlichen 70er-Jahre-Bau durch einen modernen Neubau bis aufs Tankstellengrundstück zu ersetzen.  Und  da er den Altbau nahtlos weitervermieten will, ist wohl auch keine grundlegende       Sanierung vorgesehen. Die Hoffnungen auf eine Umgestaltung der Wupperufer und Öffnung des Klotzes  zu einer Promenade am Fluss scheinen damit in weite Ferne gerückt zu sein.

In der Internetanzeige der Kiefer & Zehner Liegenschaften-Anlage AG wird darauf hingewiesen, dass das Objekt „renovierungsbedürftig“ ist. Vermietet werden sollen Erdgeschoss und die über Rollbänder erreichbare erste Etage. Das passt zu dem Umstand, dass der Mietvertrag mit dem Fitness-Studio im zweiten Stock verlängert worden sein soll – es kann demnach vorerst dort bleiben, auch das ein Indiz, dass von einem Abbruch und einem großen Wurf in der Innenstadtentwicklung keine Rede mehr ist.

2600 Quadratmeter  Gesamtfläche,  2200 Quadratmeter Verkaufsfläche und 100 Parkplätze werden Interessenten angeboten. Auch die getrennte Anmietung der Etagen wird ermöglicht. Das Objekt wird in „A-Lage“ angepriesen – in einer solchen  befindet sich das Kaufhaus  mit dem verbauten Wupperblick zweifellos.

Rewe zieht um

Von bestimmten Branchen, die  sich der Vermieter wünschen würde,  ist nicht die  Rede. Bekannt ist, dass Rewe kein Interesse an dem Standort mehr hat, sondern in den Kaiser’s-Markt Am Hammer umzieht.  Daher dürfte in Leichlingen nun die Sorge, dass ein   Billig-Discounter einzieht und es im Stadtzentrum kein Lebensmittel-Vollsortiment  mehr geben wird, größer werden.

In den weiteren Erläuterungen bei Immo-Scout steht: „Das Warenhaus wurde  1970 erbaut. Die Erweiterung erfolgte bereits im Jahre 1979. Die rückwärtige, ebenerdige Anlieferung über das Nachbargrundstück (Tankstelle) ermöglicht selbst großen Lkw  optimale Bedingungen. Zur Straßenseite und zum Fußweg hin verleiht die große Schaufensterfront dem Objekt  ein kundenorientiertes Erscheinungsbild.“

Veränderungen an  Baukörper und Grundstücken sind demnach nicht geplant. Ein Stillstand in der Stadtentwicklung, den die Kritiker des Ausgangs der Bürgerbefragung immer befürchtet haben.

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