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SicherungLange Wartelisten für abschließbare Fahrradboxen in Leverkusen

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Rhein-Wupper – Fahrräder sind heiß begehrt –  oft auch als Diebesgut. Besonders an den Bahnhöfen bedienen sich nach der Erfahrung von Heinz Boden vom Leverkusener Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Menschen an den Zweirädern, die ihnen nicht gehören. Eine der besten Sicherungsmaßnahmen sind abschließbare Fahrradboxen. Zurzeit gibt es 45 solcher Fahrradboxen in Leverkusen. Sie stehen an den verschiedenen S-Bahn-Stationen: in Opladen (32), Schlebusch (4), Rheindorf (5) und Küppersteg (4). „Es sind alle besetzt, und wir haben eine lange Warteliste“, sagt Christian Syring, Leiter des städtischen Fachbereichs Tiefbau. Die jüngsten Zahlen vom November vergangenen Jahres zeigen, dass 125 Leverkusener gern ihr Rad in einer sicheren Fahrradbox vor Dieben schützen möchten.

Syring kann sich nicht erinnern, dass jemals schon in Leverkusen in so eine Kiste eingebrochen worden ist. Gesichert sind die Blechkisten oft mit Vorhängeschlössern. Auf dem Markt gibt es jedoch auch Exemplare mit Chipkarte.

Auch in Leichlingen ist die Nachfrage bei weitem höher als das Angebot. „Wir hatten mal acht Stück. Im Zuge des Bahnhofsausbaus sind aber zwei weggekommen. Sie stehen jetzt am Rathaus für Dienstfahrräder“, sagte der Leichlinger Tiefbauamtsleiter Jürgen Scholze. 

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Wer einmal eine Box ergattert hat, gibt sie ungern wieder ab.  „Die Leute lassen im Winter die Box lieber leer stehen, als sie abzugeben. So teuer sind sie ja auch nicht“, erläutert Syring. 5,11 Euro kostet in Leverkusen die monatliche Miete für eine Box. „Das ist ein so krummer Betrag, weil er einst bei der Euro-Umstellung von D-Mark umgerechnet wurde“, so Syring. Die Stadt selbst bezahlt 2000 Euro, um eine Box anzuschaffen und aufzustellen. Für die neuen Boxen hofft die Stadtverwaltung auf eine Förderung aus dem Landeshaushalt. „Ich weiß nicht, ob wir das dieses Jahr noch hinbekommen, sonst nächstes Jahr“, sagt  der städtische Mitarbeiter. 

Allein 80 Wartende in Opladen

Allein 80 Menschen warten auf diese Gelegenheit in Opladen.  „Für diesen Standort Opladen gibt es noch die Idee einer Fahrradstation. Dort könnten dann auf einen Schlag 200 bis 300 Fahrräder untergebracht werden“, so Syring. In der Station könnten auf zwei Etagen nicht nur Räder aufbewahrt werden, sondern auch gleich repariert werden, sollten kleinere Schäden vorliegen. Zurzeit ist die Stadt auf der Suche nach einem Betreiber für solch eine Fahrradstation. Ihre Eröffnung  liegt also noch in ferner Zukunft. Schnellere Erleichterung versprechen neue Boxen, die die Stadtverwaltung aufstellen will. Geplant sind laut Syring 23 Boxen in Opladen, acht  in Rheindorf sowie sechs in Küppersteg.

Auf solche Aussichten können sich die Leichlinger nicht freuen. Da es keine geeigneten städtischen Flächen in der Nähe des  Bahnhofs in der Blütenstadt gibt, könnte die Stadt, selbst wenn sie wollte, keine weiteren Fahrradboxen aufstellen, bedauert Scholze.

Er  hofft aber auch auf eine andere Lösung. Gemeinsam mit dem Kreis will er ein Gesamtkonzept für den Fahrradverkehr rund um den Bahnhof gestalten. „Das Fahrrad ist einfach das ideale Verkehrsmittel, um zum Bahnhof zu gelangen“, so der Mitarbeiter der Leichlinger Stadtverwaltung, der selbst gern Rad fährt.

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