UnterbringungContainersiedlung für 100 Flüchtlinge in Leichlingen

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Das Park- und Grüngelände Balker Aue hat laut Verwaltung Priorität als möglicher Standort einer Containeranlage.

Das Park- und Grüngelände Balker Aue hat laut Verwaltung Priorität als möglicher Standort einer Containeranlage.

  • Die Erstaufnahmeeinrichtungen im ehemaligen Aldi fallen weg.
  • Die Verwaltung spricht sich für Container auf der Balker Aue vor.

Leichlingen – Die Stadt Leichlingen braucht dringend mehr Platz für Flüchtlinge. Darum schlägt die Verwaltung der Politik den Bau einer Containeranlage für bis zu 100 Menschen vor. Der Ausschuss für Infrastruktur, Verkehr- und Betrieb soll am Donnerstag, 21. April, erstmals über Umfang und Standort beraten. Abschließend sollen die Ratsmitglieder am Donnerstag, 28. April, entscheiden.

Die Flüchtlingsunterkunft solle möglichst schnell gebaut werden, denn die Erstaufnahmeeinrichtung im ehemaligen Aldi-Gebäude werde zum 1. Juni wegfallen, und die dort untergebrachten Schutzsuchenden würden nicht mehr auf die Flüchtlingszahlen angerechnet, die Leichlingen bei sich unterbringen müsse, argumentiert die Stadt. Das verschärfe die Situation.

Drei Flächen vorgeschlagen

Um die Kosten gering zu halten, schlägt die Verwaltung drei städtische Flächen als mögliche Standorte für das Containergebäude vor. Die Auswahl sei aber nicht groß. Priorität eins habe das Park- und Grüngelände Balker Aue zwischen Jugendzentrum, Tennishalle und Straße. Die freie Lage, die direkte Nähe zu Jugendzentrum und Sportanlage sowie die Tatsache, dass man zu Fuß ins Stadtzentrums kommt, sprechen laut Verwaltung für diesen Standort. Eine Bauvoranfrage läuft, um das Planungs- und Bauordnungsrecht zu überprüfen. Das Grundstück bietet Platz für 100 Wohnungen in einer Containeranlage.

Als weiter Standort kommt eine städtische Ausgleichsfläche im Gewerbegebiet Bremsen an der Walter-Frese-Straße in Betracht, von der ebenfalls die Stadtmitte gut zu Fuß zu erreichen ist.

Eine dritte Möglichkeit eröffnet das Gelände um die Verwaltungsnebenstelle Am Schulbusch 16. Anfang der 90er-Jahre diente ein ehemaliges Holzhaus als Unterkunft für Aus- und Übersiedler. Ein angrenzender Bolzplatz bietet Freizeitabwechslung. Die Verwaltung schlägt vor, die Container rechts neben das Verwaltungsgebäude zu setzen.

Die Stadt geht davon aus, dass nach Entwurfs- und Genehmigungsplanung, Ausschreibung und Vergabe eine Lieferzeit von etwa zehn Wochen folgt. Sie schlägt zunächst eine zweigeschossige Containeranlage auf dem Gelände Balker Aue vor. Die Anlage setzt sich laut Verwaltungsvorschlag aus 50 Wohncontainern zusammen, die mit Einheiten ergänzt wird für Wachpersonal, Waschmaschinen, Küche, Toiletten, Duschen sowie mit Räumen. um gemeinsam zu essen und Mobiliar zu verstauen.

Gasheizung sorgt für Wärme

Für die Außengestaltung braucht es Sitzgelegenheiten, Fahrradständer, Briefkästen, einen Zaun und einen Müllcontainerplatz. Eine Gasheizung versorgt den Komplex mit Wärme.

Eine Anlage für 100 Menschen wird voraussichtlich zwei Millionen Euro kosten. Im September vergangenen Jahres hatte der Rat bereits 2,4 Millionen Euro für den Bau von zwei Gebäuden für insgesamt 120 Flüchtlinge freigegeben. Die nun geschätzten Kosten fallen etwas geringer aus.

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