Saal NorhausenZwischen Ekstase und konzentrierter Stille

Lesezeit 2 Minuten
Trompeter Lutz Kniep eröffnete die Sitzung der Rheindorfer Burgknappen im Saal Norhausen.

Trompeter Lutz Kniep eröffnete die Sitzung der Rheindorfer Burgknappen im Saal Norhausen.

Leverkusen – Kleiner Saal, Riesenstimmung: Zwischen Ekstase und konzentrierter Stille bewegte sich das Stimmungsbarometer am Samstagabend im Saal Norhausen. Die Rheindorfer Burgknappen um Präsident Hagen Norhausen hatten anlässlich ihres 44-jährigen Bestehens zur Galasitzung geladen. Sitzen allerdings durften die Gäste beim Auftritt von De Boore nicht. Die fünf Herren in Lederhosen sorgten mit Hits wie „Rosemarie“ und „Fastelovend am Strand“, mit Walzer, Reggae und südamerikanischen Rhythmen dafür, dass in Rheindorf sprichwörtlich die Wände wackelten.

Haben Sie Lust auf Ekstase?

Rund 200 Jecke ließen sich mitreißen, schunkelten, tanzten und sangen. Und wehe, jemand blieb sitzen. „Boore“-Sänger Hendrick Brock beobachtete das Publikum genau. Eine Närrin, die es gewagt hatte, nach jedem Lied erst mal wieder auf ihren Stuhl zu sinken, hatte Brock auf dem Kieker. Er ging zu ihrem Platz und stellte die Frage des Abends: „Haben Sie jetzt und hier Lust auf Ekstase?“ Die Antwort der Dame kam prompt, laut und verzückt: „Jaaaa!“ Und schon stand der Saal wieder Kopf. Zwei Stunden später ein ganz anderes Bild: Mucksmäuschenstill lauschten die Gäste den Geschichten von „Rumpelstilzje“ Fritz Schopps aus dem Märchenwald. Der Routinier machte sich zur Freude der vielen Bayer-04-Fans über die kriminelle Energie beim FC Bayern München lustig. Hoeneß hinterzieht Steuern, Breno zündet sein Haus an, Rummenigge schmuggelt, Ribéry bestellt sich eine minderjährige Prostituierte, zählte Schopps auf: „Also in drei Jahren wird Bayer 04 Meister, und der ganze FC Bayern sitzt in der JVA.“ Gereimte Schelte gab es vom „Rumpelstilzje“ auch für Kardinal Meisner und seinen Spruch über muslimische Familien: „Lieber Gott, ich will ja nicht hetzen, aber ein Willibert Pauels kann mir drei Kardinäle Meisner ersetzen.“

Die Schlebuscher, die Prinzengarde Köln, die Tollitäten aus Leverkusen und Hitdorf traten zum jecken Jubiläum der Burgknappen ebenfalls auf. Literat Jürgen van Elst schwärmte aber vor allem von der Lasershow, mit der Trompeter Lutz Kniep die Sitzung eröffnet hatte: „Das war der Hammer.“

KStA abonnieren