A1-AusbauLeverkusen soll mit zivilem Ungehorsam die „Monsterstelze“ verhindern

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Die Autobahn 1 in Leverkusen an der Bayarena

Leverkusen – Doch, auch am Montag wurden im Leverkusener Rat staatstragende Reden geschwungen. Aber unter Tagesordnungspunkt 20 kam beinahe so etwas wie revolutionäre Stimmung auf. Grundtenor: Der Leverkusener Wunsch, dass die Verbreiterung der Autobahn 1 zwischen den beiden Leverkusener Kreuzen in einem Tunnel statt auf Stelzen stattfindet, werde von Land und Bund geflissentlich überhört. Beteuerungen einer „ergebnisoffenen Prüfung“ verschiedener Varianten dienten nur der Beschwichtigung, um inzwischen Fakten für die befürchtete „Monsterstelze“ zu schaffen. Dagegen müssten die Bürger auf die Straße gehen und die Stadtverwaltung müsse jede Zusammenarbeit verweigern, von der verweigerten Bereitstellung von Planungsanlagen bis zur Blockade von Grundstückverkäufen.

Weithin sichtbarer Protest

Nachdem Roswitha Arnold von den Grünen den gemeinsamen Antrag mit CDU und Opladen plus begründet hatte, versuchte Oliver Ruß von der SPD, den aufrührerischen Impetus noch zu toppen. Es sei ja verständlich, wenn die Polizei Demonstrationen auf der Autobahn verbieten lasse. Aber Deutschland wäre noch immer nicht wiedervereint, wenn die Bürger von Leipzig sich bei ihren Montagsdemonstrationen einst an die Polizeiauflagen gehalten hätten. Jetzt sei ziviler Ungehorsam das Gebot der Stunde. Der Protest müsse vernehmlich über die Grenzen der Stadt hinausgetragen werden. Solange Leverkusen auswärts nur mit Autobahnstaus in Verbindung gebracht werde, habe die Stadt keine Chance, sich mit ihrer Tunnelforderung Gehör zu verschaffen.

Auch wenn eine Autobahn-Blockade noch nicht konkret verabredet wurde, gaben schließlich 39 von 44 Ratsmitgliedern dem Appell zum Aufruhr ihre Zustimmung. Dagegen stimmte allein die Bürgerliste, die den kurzen Autobahntunnel als ihrer Ansicht nach ungeeignete Lösung schon immer abgelehnt hat.

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