A1 in LeverkusenKritik an Boykottplan der Stadt gegen Autobahnausbau

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Die A1 entlang der Bayarena

Leverkusen – Auf heftige Kritik seitens der Bürgerinitiativen im „Netzwerk gegen Lärm“ ist der Antrag des Minderheitsbündnisses im Stadtrat aus CDU, Grünen und Opladen plus gestoßen, alle Planungen und Baumaßnahmen von Straßen NRW in Leverkusen zu torpedieren, wenn diese nicht einzig und allein einer Verlegung der A1 in einen Tunnel zwischen den beiden Autobahnkreuzen dienten. Der Antrag soll als Aufforderung an Land und Bund, nur noch einen kurzen Autobahntunnel in Leverkusen zu planen, keinesfalls aber eine Verbreiterung der bestehenden Stelzenautobahn am kommenden Montag, 27. Juni, im Rat verabschiedet werden.

Die der Bürgerliste von Erhard Schoofs nahestehenden Initiativen verurteilen diese Art von Widerstand zum jetzigen Zeitpunkt als halbherzig und nicht zielführend. Ein kurzer Tunnel entlaste Leverkusen nicht wirklich, heißt es übereinstimmend in Briefen, die die Redaktion „Leverkusener Anzeiger“ erreichten. Einzig ein langer Tunnel von Alkenrath bis Köln-Merkenich, am besten in Kombination mit einer einfachen Rheinbrücke, entlaste die Stadt wirklich von Verkehr und Abgasen.

Gefahren beschworen

Dieser unter der Stadt durchzubohrende Tunnel hätte keine längeren Bauzeiten nötig, für ihn müsse nicht in die Giftmülldeponie Dhünnaue eingegriffen werden und wären keine Großbaustellen mitten in der Stadt nötig, schrieben Manfred Schröder und Horst Müller. Eine zweijährige Vollsperrung der Bismarckstraße neben der BayArena nennt Müller als einen Haken der „kleinen Tunnellösung“. Und Schröder sieht vor allem einen Profiteur dieser vom Rat favorisierten Lösung: Die Currenta, die Millionengewinne mit dem eigenen Abfall auf Kosten der Steuerzahler verdienen würde. Ansonsten wären Megastaus im Stadtgebiet die Folge, mit Beeinträchtigungen für die Anwohner und Gefahren für die Arbeitsplätze.

„Beschämende Scheinhelligkeit“ bescheinigt der Autor und Straßenbaugegner Detlef Stoller dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Eimermacher, der die eher magere Beteiligung an den Demonstrationen „Tunnel statt Stelze“ beklagt hatte. „Ein breites Bündnis gegen die monströsen und menschenverachtenden Pläne von Straßen NRW“ gebe es schon im Stadtrat nicht. Jetzt sollten wenigstens eine Öffnung der Mülldeponie und jahrzehntelange Bautätigkeit mitten in der Stadt verhindert werden. (ger)

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