Acht-Millionen-Euro-BauprojektDas sind die Pläne für das Manforter Karree

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Der baurechtlich zu geringe Abstand zwischen Alt- und Neubauten wird nach dem Abriss der fast 60 Jahre alten Bestandsgebäude (links) auf das erforderliche Maß gebracht.

Der baurechtlich zu geringe Abstand zwischen Alt- und Neubauten wird nach dem Abriss der fast 60 Jahre alten Bestandsgebäude (links) auf das erforderliche Maß gebracht.

Leverkusen – Ob Uwe Richrath sich mehr als Oberbürgermeister oder als Aufsichtsratsvorsitzender der WGL freute, war nicht so ganz genau auszumachen. Wahrscheinlich ging es ihm in der einen Eigenschaft mehr um die Förderung des Stadtteils Manfort und in der anderen um das Wohlergehen der stadteigenen Wohnungsgesellschaft. Die investiert nämlich allein rund acht Millionen Euro in das recht überschaubare Karree zwischen Luisenstraße, Helenenstraße und Theodorstraße.

Bestand von 1958

Was mit diesem Geld geschieht, erläuterte Richrath gestern gemeinsam mit WGL-Geschäftsführer Wolfgang Mues im Schatten der beiden bereits errichteten Neubauten, denen zwei weitere folgen sollen. Die alten, von 1958 stammenden Wohnhäuser müssen ungleich moderneren und komfortableren Gebäuden weichen, die mit drei Etagen plus einem Staffelgeschoss Platz für insgesamt 44 Wohnungen bieten. „In den alten Mietshäusern“, berichtete Mues, „gibt es noch Vier-Zimmer-Wohnungen, die gerade einmal 42 Quadratmeter groß sind. So etwas ist heutzutage fast unvorstellbar, aber damals waren die Leute froh.“ Aufzüge fehlen in den Altbauten ebenso wie eine zeitgemäße Wärmedämmung oder energiesparende Heizungs- und Warmwasseranlagen.

5,75 Euro Kaltmiete

Außer mehr Komfort bieten die neuen Häuser auch deutlich mehr Wohnraum. Statt 2000 Quadratmetern werden es künftig 3000 in vier mehr oder weniger identischen Gebäuden mit je elf Wohnungen sein. Auch in ihnen wird es mehrere Vier-Zimmer-Wohnungen für Familien geben. Dass die mit Fernwärme versorgten Neubauten barrierefrei sind, versteht sich von selbst.

Die beiden bereits Anfang des Jahres bezogenen Häuser sind mit öffentlichen Mitteln gefördert worden, berichteten Richrath und Mues. Auch eines der beiden geplanten Gebäude ist für Mieter mit Wohnberechtigungsschein vorgesehen, das vierte wird von der WGL frei finanziert. Für den geförderten Wohnraum erhebt die Gesellschaft 5,75 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Die elf Wohnungen ohne Bindung sollen etwa einen Euro teurer sein. In allen Fällen, betonte Mues, werden die Mieter dank moderner Heiz- und Dämmtechnik von drastisch geringeren Nebenkosten als bisher profitieren. Außerdem bieten alle Erdgeschosswohnungen kleine Terrassen, während den Bewohnern in den oberen Etagen Balkone zur Verfügung stehen. Für die beiden vor acht Monaten an der Luisenstraße fertiggestellten Mehrfamilienhäuser hat die WGL vier Millionen Euro ausgegeben, dank der zwischenzeitlich noch einmal gesunkenen Zinsen werden für die beiden Neubauten an der Helenenstraße 3,5 Millionen Euro kalkuliert. Weitere 500 000 Euro sollen im nächsten Jahr in die Sanierung des ebenfalls zu dem Karree gehörenden Gebäuderiegels an der Theodorstraße investiert werden. Der Abriss der alten Wohnhäuser an der Helenenstraße wird voraussichtlich um die Jahreswende 2017/18 erfolgen. Die betroffenen Mieter werden in Ersatzwohnungen untergebracht und können auf Wunsch später zurückziehen – eine Möglichkeit, von der an der Luisenstraße eifrig Gebrauch gemacht wurde. Der alte Baumbestand bleibt weitgehend erhalten, gefällt werden müssen lediglich zwei große Tannen.

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