ASC LeverkusenTornados kämpfen vor Gericht für Spiel- und Trainingsstätte

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Leverkusen – Seit einigen Jahren sind die American Footballer, Tornados genannt, verzweifelt auf der Suche nach einer geeigneten Spiel- und Trainingsstätte mit Rasenplatz. Vergebens. „Sämtliche Versuche, über den Sportbund, den Sportpark Leverkusen und die Verwaltung eine feste Bleibe zu bekommen, sind ergebnislos verlaufen, ein geplanter runder Tisch ebenso wie eine Vielzahl angestrebter Gesprächstermine abgesagt worden“, sagt Stefan Bollert, Manager des American Sports Club (ASC) Leverkusen.

Nachwuchsförderung im Fokus

Das könne doch nicht richtig sein, und so dürfe es einfach nicht weitergehen, habe er schließlich gedacht – und den Weg vor das Verwaltungsgericht Köln eingeschlagen. „Mit Erfolg“, wie Bollert betont. Im Verfahren des ASC gegen die Stadt haben sich Vertreter der Beklagten verpflichtet, „bis zum 31. August über den Antrag auf Zuweisung von Trainingszeiten, viermal zwei oder zweimal vier Stunden, zu entscheiden. Sollte eine Zuweisung für den Rasenplatz auf der Sportanlage Deichtorstraße in Rheindorf nicht in Betracht kommen, wird die Stadt prüfen, ob sie dem ASC anderweitig Trainingszeiten zuweisen kann.“ Zudem übernimmt die Stadt die Gerichtskosten und die außergerichtlichen Aufwendungen des ASC.

„Ich wollte das Gericht nicht einschalten, habe aber keinen anderen Ausweg aus diesem Dilemma gesehen“, betont Bollert. Immer wieder seien Anfragen, eine Spiel- und Trainingsmöglichkeit für die Tornados zu bekommen, abschlägig beschieden worden. So habe man den Eindruck gewonnen, die American Footballer seien in Leverkusen nicht erwünscht.

Nachwuchsförderung

Dabei zähle der ASC Jugendarbeit zu seinen vorrangigen Aufgaben. Und damit die Nachwuchsförderung und ein geregelter Spielbetrieb der Teams durchgeführt werden könne, sei ein festes Domizil nahezu unerlässlich. Die Suche danach habe sich nach dem Aus für die Tornados auf der Anlage des RTHC am Kurtekotten im Jahr 2012 als äußerst kompliziert erwiesen. Der Antrag, Training und Spiele auf der Anlage am Birkenberg in Opladen auszutragen, habe bei den Entscheidungsträgern keine Zustimmung gefunden. „Dabei wollten wir mithelfen, den Birkenberg zu revitalisieren und unseren Beitrag leisten, dass auf dem Areal so viele Sportler wie möglich aktiv sein können, unter optimalen Bedingungen“, erzählt Bollert – und weist daraufhin, immer wieder deutlich gemacht zu haben, „dass wir keinem Verein etwas wegnehmen wollten und auch aktuell nicht wollen. Im Gegenteil, wir möchten gerne mit anderen Klubs zusammenarbeiten.“

Ligaspiele in Rheindorf

Immerhin dürften die Tornados nach einigen Irrungen und Wirrungen seit 2015 Ligaspiele der Senioren und Junioren auf dem Rasenplatz des TuS Rheindorf 1892 austragen. Allerdings liefe das längst nicht wie geschmiert. „Andere Vereine haben dem Verband längst ihre Spieltermine für die Rückrunde mitgeteilt. Uns ist das bislang nicht möglich, weil wir auf das Wohlwollen des TuS angewiesen sind“, merkt Bollert an. Damit sich das ändert und sie künftig zu festen Zeiten auf dem Rasen in Rheindorf trainieren können, statt auf der holprigen Wiese auf dem Gelände des Eisenbahnsportvereins Opladen, habe er den Weg vor das Gericht gewählt. Von der Verwaltung heißt es, man müsse prüfen, ob die Belegungszeiten auf der Anlage in Rheindorf den gewünschten Trainingsbetrieb erlauben. Die Entscheidung muss laut Gericht spätestens am 31. August getroffen werden. Bollert geht von einem für den ASC positiven Bescheid aus. Schließlich sei vom Richter im Verfahren angemerkt worden, dass der durch seinen Geschäftsführer vertretene TuS Rheindorf 1892 keinen Nachweis der kompletten Auslastung des Areals habe erbringen können.

Der Verein

Die Tornados Leverkusen wurden 2008 gegründet und haben derzeit etwa 120 Mitglieder. Stefan Bollert ist von Beginn an  dabei, zunächst als Vorsitzender der American Footballer, jetzt als Manager.   Bis zum 30. Juni 2012 eine Abteilung im TuS Rheindorf 1892, machten sich die Tornados  unabhängig und werden  als American Sports Club (ASC) Leverkusen geführt. Das Seniorenteam spielt in der Landesliga Süd und belegt bei einer weniger ausgetragenen Partie  hinter  Cologne Crocodiles  II mit 8:2-Punkten Rang zwei.   Eine U-19- und eine U-16-Mannschaft sind auch im Ligabetrieb.     Zudem hat der ASC mit mehreren Aktionen American- (Flag-) Football in Schulen  bekanntgemacht. (gmü) www.asc-leverkusen.de

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