Autobahn-AusbauBund lehnt Tunnel für die A1 in Leverkusen ab

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Das Autobahnkreuz Leverkusen-West steht mit seinen Brücken zwischen A1 und A59 auf der Altlast Dhünnaue.

Das Autobahnkreuz Leverkusen-West steht mit seinen Brücken zwischen A1 und A59 auf der Altlast Dhünnaue.

Berlin/Leverkusen – Dem Wunsch aus Leverkusen, die A1 bei deren Ausbau im Stadtgebiet aus der bisherigen Hochlage unter die Erde zu verlegen, will das Bundesverkehrsministerium nicht nachkommen. Dies erfuhren der Leverkusener Oberbürgermeister und die beiden örtlichen Bundestagsabgeordneten am Dienstag bei einem Gespräch im Ministerium. „Wir werden das nicht machen mit dem Tunnel“, sei die wörtliche Aussage des parlamentarischen Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) gewesen, berichtete der Abgeordnete Karl Lauterbach (SPD) nach dem ausführlichen Gespräch über die Verkehrslage in Leverkusen und die Auswirkungen des Autobahnbaus auf die Stadt.

Gesundheitsgefährdung

Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) begründete den Wunsch nach einem Autobahn-Tunnel, der von einer breiten Mehrheit des Stadtrates unterstützt wird, damit, dass die A1 als eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands genauso wie die A3 mitten durch dicht besiedeltes Stadtgebiet führt, die Belastungen durch Lärm, Abgase und Feinstaub nachweislich gesundheitsgefährdend seien. Außerdem böte eine Verlegung der Autobahntrasse unter die Erde die einmalige Chance, die drastische Zerschneidung des Stadtgebietes zu überwinden.

Das Ministeriums legte dagegen das Interesse der Wirtschaft an einer voll funktionsfähigen Autobahn ohne jegliche Einschränkung für Gefahrguttransporte in die Waagschale. Es deckt sich mit dem immer wieder geäußerten Wunsch aus dem Leverkusener Chempark, der dies als unabdingbar für den Standort bezeichnet. Die Stadt Leverkusen hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, mit dem geprüft werden soll, ob ein Tunnel zwischen Rheinbrücke und Autobahnkreuz Leverkusen dieser Anforderung gerecht werden kann. Diese Ausbauvariante würde allerdings um einen neunstelligen Eurobetrag teurer werden – eine Abwägungsfrage mithin.

Dhünnaue in jedem Fall ein Problem

Sollte diese Lösung technisch möglich sein, müsste sie der Bundestag gegen das Votum des Ministeriums beschließen, stellte der Staatssekretär in Aussicht. In jedem Fall, ob Tief- oder Hochlage, wäre es erforderlich, für den Autobahnbau die Chemie-Altlast in der Dhünnaue zu öffnen. Über die Gefährlichkeit eines solchen Eingriffs gehen die Ansichten weit auseinander.

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