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BezirksvorsteherKritik an Plänen zur Modernisierung der Opladener Fußgängerzone

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In den „Teppich“ aus weißen Natursteinen wollen die Planer neue Sitzbänke und Spielgeräte sowie zusätzliche Bäume, später auch Wasserläufe mit Fontänen integrieren.

In den „Teppich“ aus weißen Natursteinen wollen die Planer neue Sitzbänke und Spielgeräte sowie zusätzliche Bäume, später auch Wasserläufe mit Fontänen integrieren.

Opladen – Dass Bezirksvorsteher Rainer Schiefer (CDU) die Sitzungsleitung seinem Stellvertreter Martin Krampf von der SPD überließ, kündete bereits von seiner Absicht, sich engagiert an der Diskussion um die knapp eine Million Euro teure Modernisierung der Opladener Fußgängerzone zu beteiligen.

Das Ausmaß der Kritik, das er dann an dem von einer fachkundigen Jury empfohlenen Konzept übte, überraschte seine Kollegen in der Bezirksvertretung II am Mittwoch aber doch.

Die vom Düsseldorfer Architekturbüro Wündrich gemeinsam mit der Hamburger Arbeitsgemeinschaft WES Landschaftsarchitekten eingereichten Pläne sehen unter anderem vor, dass das bestehende Pflaster aus roten Klinkern weitgehend erhalten bleibt, in der Mitte aber einen „Teppich“ aus weißen Steinfliesen bekommt.

Die Straßenlaternen sollen außerdem durch energiesparende LED-Leuchtstelen ersetzt werden. Für die städtebaulich wichtige Kreuzung der Fußgängerzone mit der Bahnhofstraße und der Birkenbergstraße schlagen die Planer eine ringförmige Lampe nach Art eines Kronleuchters vor.

OP-Logo wiederentdeckt

Weil es ihnen an der Sparkassenfassade aufgefallen ist und die Architekten um die Befindlichkeiten der ehemaligen Kreisstädter wissen, sehen ihre Zeichnungen außerdem das alte OP-Logo im Pflaster an der Eingängen der Fußgängerzone vor. Komplettiert werden soll die Umgestaltung durch neue Ruhebänke, Mülleimer und Spielgeräte sowie, wenn dafür Geld vorhanden ist, Bachläufe mit Fontänen und Wasserfällen.

Während fast alle anderen Bezirksvertreter, namentlich Markus Pott von Opladen plus, Alexander Finke von der SPD und Björn Boos von der Linken, diese Vorschläge im Großen und Ganzen positiv bewerteten, ließ Rainer Schiefer kaum ein gutes Haar an ihnen.

Das rote Pflaster sei trotz seines Alters noch so gut in Schuss, dass es auch nicht teilweise ersetzt werden müsse. Darüber habe in der Vergangenheit auch Einigkeit bestanden, erinnerte Schiefer seine Mitstreiter, weil Pflasterarbeiten nun einmal sehr teuer seien.

Der weiße „Teppich“ sehe zwar schön aus, werde aber nicht lange weiß bleiben. Und das Logo sei kein historisches Wahrzeichen von Opladen, sondern der Bevölkerung weitestgehend unbekannt, kritisierte der Bezirksvorsteher.

Professor Franz Pesch, Vorsitzender der Jury, und Baudezernentin Andrea Deppe entgegen ihm, dass die Modernisierung der Fußgängerzone längst überfällig, ohne Veränderungen aber schlicht nicht machbar sei. Im übrigen handele es sich lediglich um Vorschläge, die nur als Grundlage für den jetzt beginnenden Prozess der Detailplanung dienten.

Das überzeugte offenbar auch Schiefer, der am Ende mit allen anderen dafür stimmte, diesen Prozess einzuleiten.

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