Abo

Brennpunkt-JamBMX-Akrobaten und Graffiti-Künstler unter der Stelzenbrücke

Lesezeit 3 Minuten

Leverkusen – Lässig richtet er seine Cap. „Last Trick“ dröhnt es aus den Boxen, untermalt von pulsierenden Hip-Hop-Beats. Dann hebt er ab, wirbelt durch die Luft, dreht sich und landet sicher wieder auf beiden Rädern seines BMX-Rades. Nico van Loon ist einer von vielen Jugendlichen, die beim 30. Brennpunkt-Jam ihr Können zur Schau stellten.

Bei bestem Wetter trafen sich im Skaterpark unter der Stelzenbrücke zahlreiche jüngere und erfahrene Sportler, um auf dem Skateboard oder BMX-Rad gegeneinander anzutreten oder einfach nur ein bisschen zu üben und sich inspirieren zu lassen. Der 19-jährige Nico war schon zum zweiten Mal dabei und blickt auf acht Jahre BMX-Erfahrung zurück. Nicht nur die Zuschauer, auch die dreiköpfige Jury beeindruckte er mit hohen Sprüngen und waghalsigen Drehungen. Zusätzlich zu den Sonnenstrahlen sorgten die DJs Back-Q und Notah für gute Stimmung und lockten Passanten an. Aber nicht nur die sehenswerten sportlichen Darbietungen fanden Beachtung, auch die Sprayer unter den Unterführungen zogen neugierige Blicke auf sich. Mit bunten Schriftzügen, Tieren oder Figuren gestalteten die Hobby-Künstler die Wände neu.

Eine von ihnen war die 18-jährige Stefanie Hedler. „Vor zwei Jahren habe ich in einer Jugendgruppe einen Kurs mitgemacht und seitdem das Sprayen für mich entdeckt. Eine besondere Ehre war es für mich, die Rampen im Park neu gestalten zu dürfen“. Da die freien Wände nach dem Motto „Wer zuerst kommt, ma(h)lt zuerst“ verteilt wurden, hatte beim Brennpunkt-Jam grundsätzlich jeder die Chance, seinen kreativen Stempel zu hinterlassen.

Alles zum Thema Opladen

Künstler-Team „Tubuku“

Auch Kinder konnten sich im Umgang mit der Sprühdose üben. Angeleitet vom Künstler-Team „Tubuku“ lernten sie die Arbeit mit Skizzen und Schablonen und tobten sich anschließend auf Leinwänden aus. Ebenso großer Beliebtheit erfreuten sich der Airbrush- und Siebdruck-Workshop. Profis wie der Leverkusener Künstler Alfred Prenzlow halfen den jungen Teilnehmern beim Entwerfen ihrer eigenen Motive, die sie schließlich auf T-Shirts und Kappen drucken oder sprühen konnten und diese stolz mit nach Hause trugen.

Wer doch lieber auf industrielle Designs zurückgreifen wollte, hatte bei der Hip-Hop-Tombola eine gute Chance auf den Gewinn einer Cap oder eines anderen Kleidungsstücks. „Die Sponsoren haben sich dieses Jahr wirklich ins Zeug gelegt und viele tolle Preise zur Verfügung gestellt“, sagte Carsten Klett, einer der Hauptorganisatoren der Veranstaltung, zufrieden. „Der Erlös aus der Tombola fließt komplett wieder zurück in den nächsten Jam“, garantierte er. Finanziellen Gewinn mache dabei niemand. Denn die gesamte Leitung läuft schon seit fünfzehn Jahren auf ehrenamtlicher Basis, organisiert vom Haus der Jugend in Opladen.

„Es ist toll, wie viele Menschen sich finden, die mit uns dieses große Projekt auf die Beine stellen“, so Klett. „Das Aufbauen zusätzlicher Rampen und das Finden von Sponsoren, Künstlern, Moderatoren, DJs und einer Jury nehmen viel Zeit in Anspruch.“

Und dennoch zeigte die gute Laune aller Beteiligten an diesem Tag, dass sich die Arbeit wirklich gelohnt hat. Ob Künstler, Skater oder Radfahrer: Auch der nächste Brennpunkt-Jam im Herbst verspricht wieder Sport, Spaß und viel Kreativität.

KStA abonnieren