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Bürger sind gefragtWie soll die Otto-Grimm-Straße in Wiesdorf einmal heißen?

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Die Otto-Grimm-Straße in Wiesdorf soll umbenannt werden. Das erfordert ein umfangreiches Anhörungsverfahren.

Die Otto-Grimm-Straße in Wiesdorf soll umbenannt werden. Das erfordert ein umfangreiches Anhörungsverfahren.

Leverkusen – Die nach dem Leverkusener Rathauschef der Nachkriegsjahre, Otto Grimm, benannte Straße im Zentrum von Wiesdorf soll einen neuen Namen erhalten. Dieser soll in einer Arbeitsgruppe unter Leitung der Bezirksvertretung II mit Beteiligung der Anwohner gefunden werden. Dem entsprechenden SPD-Antrag haben der städtische Planungsausschuss und der Kulturausschuss zugestimmt.

Grimm, der während der Nazizeit Bürgermeister im thüringischen Altenburg war, hatte sich seinerzeit in Organisationen der NSDAP und der SA betätigt. Vor allem aber seine belegbar fortbestehende Gesinnung nach dem Kriege, die erst vor kurzer Zeit bekannt wurde, hätte ihn disqualifiziert, mit einer solchen Straßenbenennung geehrt zu werden, befand der Planungsausschuss einmütig.

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Das aufwendige Verfahren einer Umbenennung solle aber genutzt werden, die Bürger bei der neuen Namensfindung zu beteiligen, so die SPD. Roswitha Arnold (Grüne) regte an, der Arbeitskreis könnte bei dieser Gelegenheit ja einmal grundsätzliche Kriterien für Straßennamen entwickeln. Der Kulturausschuss lehnte einen CDU-Antrag ab, wonach künftig komplett auf Personennamen auf Straßenschildern verzichtet werden soll, war sich aber einig, dass Politikernamen gemieden werden sollten.

Ein von Pro-NRW-Chef Markus Beisicht unterzeichneter Antrag, der „Solidarität mit dem Ehrenringträger Otto Grimm“ forderte, wurde abgelehnt. Im Planungsausschuss sogar einstimmig – mit der Stimme von Pro-NRW-Mann Jürgen Clouth, der dazu kein Wort verlieren wollte. (ger, stes)

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