Bundestagswahl 2017Leverkusener CDU schickt Helmut Nowak erneut ins Rennen

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Helmut Nowak, hier mit Parteichef Frank Schönberger, ist 2017 erneut Bundestagskandidat der CDU.

Helmut Nowak, hier mit Parteichef Frank Schönberger, ist 2017 erneut Bundestagskandidat der CDU.

Leverkusen – Die Bundestagswahl wird erst im Herbst des nächsten Jahres stattfinden, doch die CDU im Wahlkreis 101 (Leverkusen/Köln-Mülheim) hat ihren Kandidaten schon einmal bestimmt: Der 75-jährige Helmut Nowak, 2013 erstmals ins Parlament eingezogen, kandidiert erneut. Eine Mitgliederversammlung, zu der am Donnerstagabend 144 von 1301 stimmberechtigten Parteimitgliedern aus dem Wahlkreis ins Forum gekommen waren, wählte Nowak, der als einziger Bewerber antrat, mit 90,1 Prozent Zustimmung. Er sei frohen Mutes, den Wahlkreis diesmal direkt zu gewinnen, bekundete Nowak. Immerhin habe er gut 400 Termine als Abgeordneter geleistet und seine Bekanntheit im Wahlkreis erheblich erhöhen können.

Mit welchem Fleiß er sich umgetan habe, ließ Nowak in seiner Bewerbungsrede deutlich werden. Vor allem im Bereich Wirtschaft und Energie habe er sich im Bundestag engagiert, aber auch in der Verteidigungspolitik, wobei er für eine deutliche Erhöhung des Wehretats warb. „Ich bin zuständig für die Bürokratie – also für den Abbau“, ließ Nowak seine Parteifreunde auch wissen, wie stolz er sei, mit Edmund Stoiber an einem Strang zu ziehen.

Dobrindt nach Leverkusen geholt

Als besondere Leistungen stellte Nowak heraus, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt nach Leverkusen geholt zu haben. Nach dessen Treffen mit dem NRW-Amtskollegen Michael Groschek sei immerhin ein beschleunigtes Verfahren für den Neubau der Rheinbrücke eingeleitet worden. Auf eine kritische Nachfrage, wer sich denn in Berlin wirklich für den Leverkusener Wunsch nach einem Tunnelbau anstelle der Stelzenautobahn einsetze, wurde Nowak etwas undeutlicher. Er sei schon für einen Tunnel, aber die Industrie müsse mit Gefahrguttransporten jederzeit hindurchfahren können, auch koste er das Doppelte und die Bauzeit sei doppelt so lang. Aber eigentlich habe er selbst noch keine Chance gehabt, sich tiefer einzuarbeiten. „Nicht jeder ist ein Ingenieur. Ich bin aber dran und bemühe mich ernsthaft.“

Die parteiinternen Querelen, die es kurz vor der Wahlversammlung zwischen Leverkusen und Köln-Mülheim gegeben hatte, spielten am Donnerstagabend nur am Rande noch eine Rolle. So erinnerte der Kölner CDU-Bürgermeister Hans-Werner Bartsch in seinem Grußwort daran, dass der Mülheimer Wunsch, einmal Austragungsort der Versammlung zu sein, aus Leverkusen übergangen worden sei, und hielt Frank Schönberger vor: „Vielleicht hätte hier mehr gesprochen werden können.“ Dagegen gratulierte die Mülheimer Landtagsabgeordnete Serap Güler, die ebenso warm wie rhetorisch geschliffen für ihren Parteifreund Nowak warb, der Leverkusener CDU, sich nicht vom Egotrip einer einzelnen Person habe beeindrucken lassen; gemeint war der Köln-Mülheimer Parteivorsitzende Klaus Portz, nicht im Saal.

Kandidat Nowak kokettierte schließlich mit seinem Alter, als er in seiner Bewerbung Wolfgang Schäuble zitierte, der sich in einem Interview vor drei Jahren mehr Senioren im Parlament gewünscht hatte. „Na, dann wollen wir mal dem Dr. Schäuble eine Freude machen“, meinte Schönberger. Für diesen Abend gelang das wohl.

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