EhrungWilfried Schmickler mit dem Leverkusener Löwen ausgezeichnet

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Leverkusen – Selbst die gewohnt raue Stimmung konnte nicht verbergen, dass Wilfried Schmickler tief gerührt war. Der vor 61 Jahren in Hitdorf geborene und mittlerweile bundesweit bekannte Kabarettist wurde gestern Nachmittag im Schloss Morsbroich mit dem Leverkusener Löwen ausgezeichnet. Und obwohl Schmickler derlei Ehren als Träger des Deutschen Kleinkunstpreises, des Deutschen Kabarettpreises und des Prix Pantheon gewohnt ist, war ihm die schiere Freude anzusehen, dass ihm jetzt auch die offizielle Anerkennung seiner Heimatstadt zuteil geworden ist.

Lehrreiche Jahre

Denn hier in Leverkusen, sagte der frischgebackene Löwenbändiger, habe er in seiner ersten Lebenshälfte den Grundstein für die Erfolge gelegt, die er jetzt in der zweiten Hälfte einheimsen dürfe. Eine solide Basisbildung in der katholischen Grundschule Hitdorf zählte Schmickler ebenso dazu wie seine so lehr- wie ereignisreichen Jahre am Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen oder die vielen Stunden im einstigen Jugendhaus In den Kämpen, das längst unter den Erdmassen des Neulandparks begraben ist.

Wie viele Freunde und Weggefährten den inzwischen in der Kölner Südstadt lebenden Künstler bis heute begleiten, dokumentierte der aus allen Nähten platzende Spiegelsaal. Uwe Beenen, Vorsitzender des preisverleihenden Vereins „Leverkusen – ein starkes Stück Rheinland“, begrüßte unter den zahlreichen Gäste unter anderem den ebenfalls aus Leverkusen stammenden Musiker Klaus „Major“ Heuser sowie Schmicklers Vorgänger Heinz Klaus Strick, Hans-Martin Kochanek, Steffi Nerius, Jan Gregor Kremp, Michael Porr und Norbert Niederle. Harald Klimek, der ehemalige Pfarrer der evangelischen Friedenskirche in der Waldsiedlung und ein enger Freund des Geehrten, hielt auf dessen eigenen Wunsch die Laudatio und bescheinigte ihm, nie so gut wie heute gewesen zu sein. Schmickler weise in seinen TV- und Radiosendungen in guter literarischer Weise auf Missstände hin, und komme dabei auch ohne Tabubrüche aus. Zusätzlich zum bronzenen Löwen heimste der seiner Heimatstadt immer noch eng verbundene Satiriker auch einen Sonderpreis der Volksbank Rhein-Wupper in Höhe von 5000 Euro ein. Das Geld fließt aber nicht in seine Tasche, sondern direkt an drei soziale Leverkusener Institutionen. Je 2000 Euro bekommen das Frauenhaus und die Flüchtlingshilfe, 1000 Euro gehen an das Hitdorfer Matchbox-Theater. Und dann kam bei aller Rührung und Dankbarkeit dennoch der Kabarettist in Schmickler durch: Er sei ein großer Verehrer von Kurt Arenz gewesen, der den Bronzelöwen geschaffen hatte. „Ich konnte mir allerdings nie einen echten Arenz leisten. Jetzt hab ich endlich einen!“

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