FeuerwehrStadt entlässt Sanitäter nach Sex-Skandal bei Opladener Bierbörse

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Leverkusen – Die beiden Sanitäter der Leverkusener Feuerwehr, die nach der Opladener Bierbörse im vergangenen August zwei Frauen in einem Rettungswagen nach Köln zum Parkplatz unter der Zoobrücke mitnahmen, um darin Sex zu haben, sind nicht mehr im Dienst der Stadt Leverkusen. Im Rahmen des anhängigen Disziplinarverfahrens baten beide Beamten um die Entlassung aus dem Beamtenverhältnis, teilte eine Pressesprecherin am Montag mit. Dem sei die Stadt inzwischen nachgekommen. Beide Beamten hätten ihre Entlassungsurkunden bereits bekommen.

Die Staatsanwaltschaft Köln hatte das Ermittlungsverfahren gegen die beiden Männer im Oktober 2015 wegen fehlenden Tatnachweises eingestellt. Die dienstrechtlichen Verfehlungen zogen darüber hinaus jedoch ein Disziplinarverfahren nach sich. „Allein indem die beiden Beamten zwei Personen ohne dienstliche Veranlassung im Rettungswagen mitnahmen, haben sie schuldhaft die ihnen obliegenden Pflichten verletzt“, so Heike Fritsch, stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Leverkusen. „Durch den Missbrauch des Rettungswagen als „Anmachmobil“ ließen die Beamten ihre dienstlichen Verpflichtungen völlig außer Acht, untergruben das Vertrauen der Bevölkerung in einen korrekt und einwandfrei agierenden Rettungsdienst und schädigten daher in ganz erheblichem Maße das Ansehen ihres Dienstherrn.“

Kein Nachweis für Nötigung

Eine der Frauen hatte angegeben, dass sie gegen ihren Willen in dem Rettungswagen zu sexuellen Handlungen genötigt worden sei. Der Sanitäter habe ihre Proteste ignoriert. Das, so der Staatsanwalt, habe man nicht sicher nachweisen können.

Die beiden Sanitäter, damals 25 und 27 Jahre alt, hatten zwei junge Frauen von der Bierbörse im Wagen zunächst zur Merheimer Klinik mitgenommen, weil sie dort eine Patientin abliefern mussten. Diese war an der Hand verletzt und musste vorn im Führerhaus mit den Sanitätern sitzen, hinten fuhren die beiden anderen Frauen mit. Der Verletzten hatten sie gesagt, dass der Rettungswagen nicht desinfiziert sei, weshalb sie vorne mitfahren müsse. Die beiden Frauen hatten am nächsten Morgen bei der Polizei Anzeige erstattet. (jv/rar)

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