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Kitas in LeverkusenKinder können nur noch per Überbelegung einen Platz finden

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Nach den Ferien geht der Betrieb in den städtischen Kitas wieder richtig los.

Nach den Ferien geht der Betrieb in den städtischen Kitas wieder richtig los.

Leverkusen – Am 1. August hat das neue Kindergarten-Jahr angefangen – auch wenn die neuen Kinder in städtischen Kitas erst Ende August mit der Eingewöhnung anfangen. Denn ab dieser Woche habe die städtischen Einrichtungen drei Wochen Sommerferien. Die Stadt beschäftigt aber weiterhin der Platzmangel in den vorhandenen Kindertagesstätten. 540 Mal wurde von Eltern, deren Kinder auf dem normalen Vergabeweg keinen Platz bekommen haben, der Rechtsanspruch auf einen Platz gestellt. „476 davon haben wir bereits erfüllen können“, sagt Wolfgang Mark, stellvertretende Leiter des Fachbereichs Kinder und Jugend. 64 unerfüllte Anträge hat er noch auf seinem Schreibtisch liegen. „Die wurden alle nach dem 1. Juli gestellt, alle Anträge, die davor gestellt wurden, haben wir bereits erfüllt.“

Das Gesetz räumt der Stadt eine Frist von sechs Monaten ein, bis zu der die Rechtsansprüche erfüllt werden müssen, erst dann könnten Eltern den Klageweg gehen. „Aber diese Frist werden wir nicht komplett ausreizen“, sagt Mark. Nun werde es aber erst einmal schwierig, denn alle vorhandenen Plätze sind restlos belegt. Kinder können nur noch über Überbelegungen untergebracht werden, das Gesetz erlaubt einen zehn Prozent Korridor, um den Einrichtungen die eigentlich festgelegte Kinderanzahl zeitweise überschreiten dürfen. „Das ist natürlich unglücklich, aber anders geht es im Moment nicht.“

Intensive Suche nach Personal

Eine Hoffnung ist noch die Kita St. Anna in Lützenkirchen, die derzeit wegen Renovierung geschlossen ist. Anfang 2018 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, allerdings hat die Stadt derzeit auch nicht genug Personal, um die Kita wieder voll zu betreiben. „Wir suchen händeringend nach Erzieherinnen, damit wir zumindest eine Gruppe direkt schon aufmachen können“, sagt Mark. Wenn er von „Gruppen“ spricht, deutet das aber keinesfalls auf eine Abkehr vom sogenannten „offenen Konzept“ hin, das an allen städtischen Kitas praktiziert wird. Auch wenn davon die Rede ist, dass die geplanten Kita an der Heinrich-Lübke-Straße 140 bis 150 Kinder in acht Gruppen aufnehmen soll, ließe das keine Rückschlüsse auf das pädagogische Konzept zu. „Bei der Planung werden immer Gruppen von Kindern in festgelegten Altersklassen gebildet, denen auch Räume zugewiesen werden, dafür gibt es bestimmte Standards“, erklärt Mark. Welches Betreuungsform dort dann praktiziert werde, ist damit aber nicht festgelegt. Die Umsetzung des offenen Konzepts, an dem es auch Kritik gibt, wird derzeit von der Stadt evaluiert. Vorerst bleibt es aber bei der Betreuung ohne feste Gruppenstruktur. (stes)

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