KommentarDroht jetzt der Opxit?

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Leverkusen – Das war ja mal ein Schrecken am Ende der Woche. Also ernsthaft Brexit, die Briten verlassen die EU. Was danach noch kommen mag?! Da gerät der Leverkusener ins Grübeln und entdeckt Parallelen. Es gibt doch auch hier Leute, die sich innerhalb der Gemeinschaft ständig benachteiligt fühlen und eine Sonderbehandlung erwarten. Die ihrer früheren Herrlichkeit als Kolonialmacht – nun ja: als Kreisstadt – nachtrauern. Die traditionelle Eigenarten in Clubs mit alten und neuen Stadtfunken und einer Montagsparade pflegen. Die Bier an der Börse handeln und Winter-Holidays on Ice verbringen. Deren urige Pubs auch bei Einwohnern anderer Stadtteile sehr beliebt sind und die in Hinterlassenschaften des Weltkrieges Kunst aufleben lassen. Die über eine autonome Infrastruktur mit eigenem (wenn auch teilzerstörtem) Bahnhof und Busbahnhof sowie eigenem Autobahnanschluss verfügen. Die aus einer Werksruine eine Neue Bahnstadt aufbauen. Die in ihrem Bezirksvorsteher einen volkstümlichen Regenten haben, der sich allerdings dezenter kleidet als die Queen. Und die ihre hart erkämpfte Teilautonomie in einem viel bekämpften Autokennzeichen erwirkt haben, das gern in der Kombination OP-A montiert wird.

Nein, die Opladener brauchen keinen Opxit, bei so viel bewahrter Eigenart und Selbstbewusstsein. Soll die Kirche im Dorf und die Schusterinsel an Land bleiben.

Darauf eine letzte Runde, bitte!

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