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LaufStrecke durch die BayArena – so war der EVL-Halbmarathon in Leverkusen 2016

Lesezeit 3 Minuten
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Leverkusen – Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man als Läufer beim EVL-Halbmarathon geschlaucht und ausgepowert, aber stolz wie Oskar zum Schlussspurt aus der Menchendahler Straße links in die Kölner Straße abbiegt.

Den Blick unabwendbar auf den großen blauen Zielbogen gerichtet, geht es bergab die letzten wenigen 100 Meter bis zum Finish vor dem Eingang zur Fußgängerzone. Fünf, zehn oder sogar die komplette Distanz von 21,0975 Kilometern liegen unten angekommen hinter den Sportlern. Frenetisch wird jeder einzelne von ihnen beklatscht.

Ein kurzer Blick nach links auf die Zeitmessuhr gibt Aufschluss darüber, ob man seine selbst gesteckten Ziele erreicht hat. Vielen genügt es freilich auch, einfach irgendwie im Ziel angekommen zu sein.

Alles zum Thema Uwe Richrath

Die Körper der Läufer melden allerlei Wehwehchen, hier zwickt die Wade, da sticht es im Fuß. So registriert manch einer kaum die vier Damen, die allen annährend 4000 Finishern fleißig Medaillen umhängen.

Etwas weniger als anderthalb Stunden benötigte Läuferin Sophie am Sonntag, um im Ziel anzukommen. Sie trug dabei die besondere Startnummer 1. Den eigentlich perfekt dazu passenden ersten Platz in der Frauenwertung hatte sie zwar leider verpasst, haderte aber dennoch keineswegs mit dem Ergebnis: „Das war heute meine persönliche Bestzeit.“ Ihre Reserven schienen keineswegs vollends erschöpft, stand sie doch dem Moderatoren-Duo im Zieleinlauf sofort für ein Interview zur Verfügung. Ihr Highlight auf der Strecke sei der Abschnitt durch die Bayarena gewesen, erzählte sie.

Auf eine reizvolle Laufstrecke legt Organisatorin Tiina Ripatti vom Sportpark Leverkusen großen Wert: „70 Prozent unserer Starter kommen nicht aus Leverkusen. Wir betreiben auch eine Art Stadtmarketing, indem wir den Läufern zum Beispiel mit dem Rhein, der Neuen Bahnstadt Opladen und diesmal eben auch der Bayarena reizvolle Ecken der Stadt zeigen.“

Die Etappe durchs Bundesligastadion war indes nicht das einzige Novum. Erstmals lief beim EVL-Halbmarathon auch ein amtierender Oberbürgermeister mit. Uwe Richrath schaffte die zehn Kilometer haarscharf unter einer Stunde. Nach 59 Minuten und 57 Sekunden überquerte der Stadtchef die Ziellinie.

Für ein rundum gelungenes Laufevent ist selbstverständlich das Wetter ein ganz entscheidender Faktor. Während die vielen Helferinnen und Helfer am Vortag noch ordentlich nass geworden waren, blieb es am Sonntag trocken. Zwischendurch ließ sich sogar immer mal wieder die Sonne blicken und lud zum Verweilen auf dem Marktplatz ein.

Längere Schlangen bildeten sich vor den Massageliegen, wo sich erschöpfte Läufer von je zwei Physiotherapieschülern durchkneten lassen konnten. Viele verfolgten unterdessen gespannt das Bühnenprogramm mit Siegerehrungen und kölscher Stimmungsmusik der Sternrocker.

Wer gegen 13 Uhr, als der Marktplatz sich zu leeren begann, noch nicht genug hatte, musste nicht weit laufen: Zwischen Hans-Schlehahn- und Menchendahler Straße fand parallel zum Laufevent das Neustadtfest statt, das sich mit Futter, Bier, Trödel und Livemusik auf zwei Lkw-Bühnen in der Augusta- und der Wilhelmstraße wohl am besten zusammenfassen lässt. Spätestens hier mischte sich dann das Laufpublikum mit gemütlichen Sonntagsbummlern.

Drama in Leverkusen-Quettingen

Nahezu unbemerkt von Läufern und Publikum wurde etwa eine halbe Stunde , nachdem die Läufer das Viertel passiert hatte, der Stadtteil Leverkusen-Quettingen von mehreren Schüssen erschüttert. Um 9.40 Uhr soll ein 22-Jähriger seinen Bruder niedergeschossen haben. In der Nähe des Quettinger Feldes wurde eine Schusswaffe gefunden, ein Tatverdächtiger wurde festgenommen.

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