Leverkusener KulturetatProtestaktionen der Musikschule zeigen Wirkung

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Protestaktion gegen Einsparpläne im Leverkusener Kulturetat.

Leverkusen – Die Demonstrationen, Proteste und Unterschriftensammlungen gegen Kürzungen im städtischen Kulturhaushalt haben Wirkung gezeigt. Die Politiker im Stadtrat überboten sich in der jüngsten Sitzung mit Bekundungen, wie wichtig ihnen die Kultur in der Stadt ist und wo sie keinesfalls den Rotstift ansetzen wollen. Und an einer Stelle hat diese inzwischen auch zu einer Unterschutzstellung geführt: Die Musikschule muss nicht damit rechnen, zur Beschäftigung preiswerterer Honorarkräfte anstelle fest angestellter Lehrer gezwungen zu werden. Der Rat hat, beantragt vom Ratsbündnis aus CDU, Grünen und Opladen plus, am Montag mit 25 gegen vier Stimmen bei 15 Enthaltungen beschlossen, dass nicht mehr als 26 Prozent der Lehrkräfte in freier Mitarbeit beschäftigt werden dürfen.

Für Planungssicherheit

Diese Quote sei nicht gewürfelt worden, so Thomas Eimermacher (CDU) als Antragsteller, sondern in Absprache mit Musikschulleiter Jürgen Ohrem gefunden worden. Nach all der Unruhe, die seit Bekanntgabe des Kulturgutachtens im Auftrag der Gemeindeprüfer entstanden sei, müsse die Musikschule wieder Planungssicherheit und Klarheit bekommen. Der Einrichtung werde diese Festlegung sehr helfen, pflichtete ihm Kulturdezernent Marc Adomat bei, der darauf hinwies, dass bei allen Bemühungen, die Kostenseite in den Griff zu bekommen, nicht ein Kulturbetrieb gegen einen anderen ausgespielt werden dürfe.

Gesamtkonzept gefordert

Für die SPD lehnten Heike Bunde und Andrea Lunau eine Quote für Honorarkräfte ab. Eine solche Festlegung verhindere womöglich andere Lösungen, die für die Musikschule besser wären. Man habe doch vereinbart, ein Gesamtkonzept für die städtische Kultur zu finden. Einzelaktionen wie diese Quotierung der Lehrkräfte seien dabei nicht hilfreich. Die SPD strebt vielmehr die Neuaufstellung eines grundlegenden Kulturentwicklungsplanes an. Auch Verwaltungschef Uwe Richrath erinnerte im Rat daran, es gehe um die langfristige Sicherung der städtischen Kultur insgesamt.

Doch Kulturausschuss-Vorsitzende Roswitha Arnold (Grüne) beschwor die Verantwortung der Musikschule für die musisch-künstlerische Bildung des Nachwuchses, deren hohe Qualität der Stadt viel wert sein müsse. Und auch Erhard Schoofs (Bürgerliste) bekräftigte, er wolle keinerlei Abstriche bei der Musikschule. Einsparmöglichkeiten bei der Kultur müssten an anderer Stelle zu finden sein. (ger)

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