Mega-Stelze bei LeverkusenVier Wochen Zeit für Klage gegen A-1-Plan

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Transparente für Bürrig und Rheindorf, T-Shirts für alle. Manfred Schröder und Mitstreiter.

Transparente für Bürrig und Rheindorf, T-Shirts für alle. Manfred Schröder und Mitstreiter.

Leverkusen – Auf T-Shirts macht sich der Kampf seit Anfang Juli bemerkbar. Ab Samstag werden Transparente an Zäunen hängen.

„Ein Herz für den Rheintunnel“ steht darauf. Oder „Kein Eingriff in die Deponie“. Drei Bürgerinitiativen und etliche „Einzelkämpfer“, wie Manfred Schröder sie am Freitag nannte, lassen sich auch von durchweg schlechten Nachrichten nicht entmutigen.

Im Gegenteil: Das Netzwerk gegen Lärm unter Vorsitz von Manfred Schröder, die IFLK mit Horst Müller und die Bürgerinitiative Rheintunnel mit Norbert Fischer an der Spitze weiten ihren Protest aus.

Und sind zuversichtlich, dass sie damit das Bewusstsein weiterer Bürger dafür schärfen, was sich da anbahnt mit dem Ausbau der A 1. Außerdem bearbeiten die Initiativen alle denkbaren Wege auf der Behördenseite.

Beschwerde gegen Spitzenplaner bei Straßen NRW

So haben sie Dienstaufsichtsbeschwerde bei den Verkehrsministern Alexander Dobrindt und Michael Groschek eingelegt. Sie richtet sich gegen die beiden Spitzenplaner bei Straßen NRW. Sie hätten die einschlägigen Regeln nicht eingehalten, „die eigenen Vorgaben nicht befolgt“, sagte Müller von der Initiative für Leverkusen und Köln.

Zudem weise der Vergleich der Varianten für den Ausbau der Autobahn nebst neuer Rheinquerung „Abwägungsfehler auf“, erklärte in Manfort Gisela Kronenberg, eine der „Einzelkämpferinnen“.

In den Akten fänden sich nur dürftige Angaben darüber, dass sich die Planer mit den Lösungen befasst hätten, die von Bürgern ins Spiel gebracht wurden: etwa den Tunnel.

Dazu passe, dass im Bundesverkehrsministerium wohl hauptsächlich die von Straßen NRW so bezeichnete „Vorzugsvariante“ mit doppelter Rheinbrücke und Mega-Stelze zur Kenntnis genommen wurde: Nur diese Ausarbeitung trage den „Gesehen-Vermerk“, sagte Erhard Schoofs.

Der Fraktionschef der Bürgerliste versorgt die Initiativen regelmäßig mit den Ergebnissen seiner Akteneinsicht.

Daraus ergebe sich, dass dem geldgebenden Haus letztlich nur die Brücken-Stelzen-Lösung ans Herz gelegt und auch beantragt wurde. In der Konsequenz stehen 860 Millionen Euro für diesen Teil des Ausbaus im neuen Bundesverkehrswegeplan.

Für eine kleine Tunnel-Lösung, die von den am Freitag versammelten Initiativen freilich nicht verfolgt wird, müssten es 260 Millionen mehr sein. Schröder, Müller, Fischer und Schoofs machen sich darauf gefasst, dass die Bezirksregierung den Planfeststellungsbeschluss für die Doppelbrücke fassen wird.

Dann heißt es: klagen. „Dafür haben wir nur vier Wochen Zeit“, erklärte Manfred Schröder. Und Geld braucht man dafür auch. Deshalb hat die Internetseite der Initiativen auch eine Spendenfunktion.

www.Levmussleben.eu

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