Noch kein UmleitungskonzeptSorgen um Verkehr in Rheindorf beim Bau der Rheinbrücke

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Rheindorf – Wo ist das versprochene Umleitungskonzept über die A 59 und die Abfahrt Rheindorf während des Baus der Autobahnbrücke und der Sperrung der Rheinallee?, wollte CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz wissen.

Schon vor über einem Jahr sei zugesagt worden, dieses Konzept den Rheindorfer Bürgern zu erläutern und diese Ausgabe dann auch in Rheindorf zu verteilen. „Das ist leider ausgeblieben“, so der Leverkusener.

„Die Rheindorfer Bürgerinnen und Bürger haben große Sorge, dass der für zwei bis drei Jahre vorgesehene Umleitungsverkehr voll zu ihren Lasten geht“, sagte Scholz. Straßen NRW gehe von bis zu 3000 Fahrzeugen täglich aus.

Unterschiedliche Darstellung

Das würde laut Scholz insgesamt zusätzliche zwei bis drei Millionen Fahrzeuge über die Yitzhak-Rabin-Straße, Am Vogelsang und Solinger Straße quer durch Rheindorf bedeuten.

Straßen NRW und die Stadtverwaltung haben jedenfalls eine sehr unterschiedliche Darstellung und Vorstellung über den bisherigen und zukünftigen Informationsfluss. „Es hat im November ein Gespräch mit Straßen NRW, der Bezirksregierung und der Stadt Leverkusen gegeben, in dem das Konzept für die A 59 ausführlich dargestellt worden ist“, sagte Sabrina Kieback von Straßen NRW. „Die Stadt Leverkusen ist also informiert worden und nun liegt es an ihr, den Rat zu informieren“. Das Umleitungskonzept selbst sei der Stadt schon seit ein paar Jahren immer wieder vorgestellt worden. „Zudem läuft die Vollsperrung zur Rheinallee nicht während der ganzen Bauphase“, so die Behördensprecherin.

Die Stadt stellt die Sachlage anders dar. „Richtig ist es, dass es einen solchen Termin gegeben hat“, sagte Stadtsprecherin Julia Trick.

Die Informationen seien aber nicht ausreichend gewesen. Es habe lediglich eine Powerpoint-Präsentation gegeben ohne weitere Unterlagen. „Uns liegt auch nicht das Verkehrsgutachten vor, auf dem ein Umleitungskonzept fußen soll“, ergänzte Trick.

Es sei nur einmal kurz gezeigt worden. Die Stadt habe dazu keinen Zugang. „Daher können wir den Rat gar nicht informieren. Zudem sind wir der Ansicht, dass das Aufgabe des Vorhabenträgers Straßen NRW ist und nicht der Stadt“, fügte die Sprecherin hinzu.

Weitere Informationen stellt Straßen NRW Mitte Januar in Aussicht. Dann wolle die Behörde die Leverkusener im Forum den aktuellen Stand der Dinge darstellen, so Kiebacki. Das genaue Datum stehe aber noch nicht fest.

Bereits terminiert ist hingegen eine weiterer Informationsveranstaltung am Dienstag, 7. Februar, ebenfalls im Forum zum gleichen Thema.

Scholz ahnt nichts Gutes. „Nach den bisherigen Darstellungen von Straßen NRW soll der Verkehr vom Spaghettiknoten über die A 59 bis zur Abfahrt Rheindorf umgeleitet werden. Hier soll der Umleitungsverkehr ab- und gleich wieder in Richtung Wiesdorf auffahren. Dieses Konzept wurde schon 2015 bezweifelt.“

Ein Beispiel für die Untauglichkeit hätte sich im November 2015 geboten. An einem Wochenende war die Abfahrt Wiesdorf wegen Arbeiten an der Brücke gesperrt. Als Umleitung sei genau der Weg gewählt worden, den Straßen NRW für mehrere Jahre als Umleitung plane.

„Ich konnte erleben, dass trotz eines Sonntags der größte Teil der Fahrzeuge nicht wieder auf die A 59 auffuhr“, erzählte Scholz. Die Menschen seien quer durch Rheindorf gefahren und es sei zu vielen Staus gekommen. „Welche Auswirkungen werden dann wohl Staus an einem normalen Werktag haben“, fragte der Christdemokrat.

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