Plüsch-Alarm in LeverkusenMaskottchen-Treffen in der Rathaus-Galerie

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Wer will nicht mal von Wickie gekitzelt werden?

  • 15 Maskottchen sorgten im Einkaufszentrum für gute Stimmung.
  • Mit dabei waren Benjamin Blümchen, Biene Maja oder Saggo Sorgenfresser.

Leverkusen – Ein Welttreffen war es sicherlich nicht, was das Management der Rathaus-Galerie für Samstag eigentlich angekündigt hatte. Lediglich 15 Maskottchen schlenderten durch das Einkaufscenter und sorgten dafür, dass die Kinder der Kundschaft außer Rand und Band gerieten.

Auf einem Schlag unter anderem Benjamin Blümchen, Heidi, Biene Maja, Lionel von den Bayer Giants, Wiki, Super Mario und Luigi, Drache Kokosnuss und Saggo Sorgenfresser zu sehen, das war für die Kleinen das Größte. Und für die Maskottchen viel Arbeit.

Die fünfjährige Stella (l.) und Mandy (4) gehörten zu jenen Kindern, die nicht mehr von Benjamin Blümchen wegzubewegen waren.

Die fünfjährige Stella (l.) und Mandy (4) gehörten zu jenen Kindern, die nicht mehr von Benjamin Blümchen wegzubewegen waren.

Es ist anstrengender, als es auf den ersten Blick vielleicht aussehen mag – ein Maskottchen zu sein, ist kein Spaß. Kinder tippen den Kostümierten auf die Schulter und laufen weg. An Benjamin Blümchens Rüssel wurde nach einem gemeinsamen Foto stets gezerrt. Andere Kinder umarmten die Maskottchen wild. Die Kleineren dagegen schreien aus Leibeskräften.

Wahlweise vor Angst oder Freude. Immer wieder mussten die Mütter Trost spenden. So auch Sabine Müller, die ihre sieben Monate alte Tochter Nele beruhigte. „Keine Angst. Der ist doch nicht echt!“, sagte sie und strich der Kleinen die Tränen von der Wange.

Unter dem mehrere Zentimeter dicken Plüsch wurde es im Laufe des Tages immer wärmer. Sagen durften die Maskottchen nichts. Klagen erst recht nicht.

Die Maskottchen brauchen einen Begleitschutz

Um aufzupassen, dass die Situation nicht aus dem Ruder läuft, dafür hatten sie ihre Begleiter, die neben ihnen herliefen. Das hatte einen einfachen Grund: Man wollte Kollisionen vor den Geschäften vermeiden. Das Sichtfeld der Maskottchen war stark eingeschränkt. Nur durch kleine Löcher, die noch durch ein Netz bedeckt waren, konnten sie sehen und atmen.

Da hatte es Michael Zimmermann einfacher. Er passte auf Saggo Sorgenfresser auf, ein großes Monster, das besonders oft angekreischt wurde. „Das bekommt man gar nicht so mit. Man spielt einfach eine Rolle“, sagte Michael Zimmermann, der wenige Tage zuvor als Tony der Tiger von der Cornflakes-Marke Kellogg's unterwegs war. „Unter einem solchen Kostüm ist es so warm, dass man ordentlich schwitzt.“

Um den Kreislauf nicht übermäßig zu strapazieren, waren die Maskottchen jeweils nur eine halbe Stunde am Stück unterwegs. Dann war Gelegenheit, kurz das Kostüm abzustreifen und einen Schluck Wasser zu trinken. Auch hier brauchte es Hilfe. Ohne Weiteres kommt man beispielsweise aus dem Kostüm von Leo Lausemaus nicht heraus.

Die Kinder haben großen Spaß

Michael Zimmermann hatte den Job über das Internet gefunden. Agenturen suchten immer wieder Maskottchen, sagte er. Er würde es jedenfalls wieder tun. Kontaktscheu durfte auch Swen Mai nicht sein. Er moderierte das ganze Geschehen im Untergeschoss der Rathaus-Galerie. „Wir sind hier, um die Kinder zu erfreuen.

Bei den Erwachsenen kommen alte Kindheitserinnerungen hoch, wenn sie die Biene Maja sehen“, sagte Swen Mai. Ein kleiner Junge zog an seinem Jackett. „Kannst du noch einmal Atemlos spielen?“, fragte er und rannte schnell wieder weg. Swen Mai zuckte mit den Schultern. „Die Veranstaltung soll einfach eine große Freude sein.“

Zu guter Letzt bat Mai die Maskottchen nach ihrem siebenstündigen Einsatz darum, noch einmal alles zu geben. Ein Wettrennen rund um die Bühne sollte die Besucher erfreuen. Nicht jedes Maskottchen ging an den Start. Entweder fehlte die Kraft oder die Sicht. Die Verletzungsgefahr wäre zu groß gewesen. Stattdessen sprangen Kinder für Sorgenfresser und Co ein. Schließlich ging es um den „Ersten Rathaus-Galerie Leverkusen Pokal“. Und um ein gemeinsames Erlebnis mit dem Lieblingsmaskottchen.

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