Abo

Tierquälerei in LeverkusenSchwerverletzte Katzen beim Bürgerbusch gefunden

Lesezeit 3 Minuten
An der Maybachstraße in Nähe des Bürgerbuschs wurden binnen weniger Tage die drei schwer verletzten Katzen gefunden.

An der Maybachstraße in Nähe des Bürgerbuschs wurden binnen weniger Tage die drei schwer verletzten Katzen gefunden.

Leverkusen – „Da stimmt was nicht“, dachte sich Dr. Kurt Molitor, Leiter des Veterinäramts Leverkusen. Innerhalb von wenigen Tag sind gleich drei schwer verletzte Katzen im Tierheim an der Reuschenberger Straße abgegeben worden. Sie alle wurden in der Gegend Maybachstraße/Bürgerbusch gefunden. Alle Katzen wiesen ähnliche Verletzungen auf.

Die erste Katze, gerade einmal um die zwölf Wochen alt, hatte Verletzungen am Auge und am Vorderbein. Das komplette Fell war abgerissen, sodass sogar schon der Knochen zu sehen war. Das Tier musste umgehend eingeschläfert werden. Dasselbe Schicksal ereilte eine zweite Katze. Sie war ungefähr ein Jahr alt. Ihr Schwanz war teilamputiert. Vom Rest des Schwanzes war das Fell auch bis auf die Knochen abgerissen. Eine weitere Katze wurde am Dienstag gefunden und in die Praxis von Tierarzt Dr. Ralf Unna nach Köln gebracht . Das Tier war ebenfalls am Schwanz verletzt und humpelte stark.

„Wenn so etwas in so kurzer Zeit dreimal hintereinander passiert, dann macht man sich seine Gedanken“, sagt Molitor. Er vermutet, dass die Tiere in aufgestellte Fallen getappt sind. Bei ersten Ermittlungen vor Ort seien jedoch weder Fallen noch weitere verletzte Tiere gefunden worden.

Die Verletzungen der Katzen deuten laut Molitor jedoch daraufhin, dass die Tiere in sogenannte Fangeisen geraten sind. Fangeisen bestehen aus zwei halbrunden Eisen mit Zacken. In der Mitte befindet sich ein Teller, auf dem ein Köder ausgelegt wird. Betritt ein Tier den Teller, schnappt die Falle zu. „Die sind so stark, die können auch einen Unterarm kaputt machen“, sagt Molitor. Der Einsatz von Fangeisen ist jedoch in Deutschland nicht erlaubt.

Mit einer Genehmigung eingesetzt werden dürfen dagegen Schlagfallen, die nach dem Totschlagprinzip funktionieren. Ein Beispiel für eine Schlagfalle sind Mäusefallen. Diese gibt es in größerer Ausführung auch für Ratten. In der Gegend, in der die Katzen gefunden wurden, befinden sich Lebensmittelbetriebe. „Es könnte sein, dass hier jemand nicht fachgerechte Schädlingsbekämpfung betreibt“, vermutet Molitor und appelliert: „Wenn jemand Schädlingsbekämpfung betreibt, dann bitte ordnungsgemäß. Dazu gibt es Schädlingsbekämpfer.“

Bei den verletzten Katzen handelte es sich wahrscheinlich um ausgewilderte Hauskatzen, denn sie waren weder geschippt, noch kastriert. Genau das hat nun auch die dritte Katze das Leben gekostet. Ihre schweren Verletzungen hätte sie wohl überlebt, allerdings litt sie an der sogenannten Bauchwassersucht. Die Krankheit wird unter anderem sexuell übertragen. „Deshalb müssen freilaufende Katzen unbedingt kastriert werden“, sagt Tierarzt Ralf Unna.

Hinweise zu verletzten Tieren nimmt der Tierschutzverein Leverkusen unter ☎ 02171/299401 entgegen. Auch das Veterinäramt ist informiert und unter ☎ 0214/ 4063900 zu erreichen.

KStA abonnieren