Umsetzung haktAufhebung der Radwege-Benutzungspflicht in Leverkusen ungewiss

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Leverkusen  – Der Tiefbau-Chef im Rathaus weiß schon, wie er die Sache anpacken will. Aber jetzt sind zunächst noch einmal die Kollegen vom Straßenverkehrsamt dran. Sie prüfen, ob die vor Monaten mit dem ADFC entwickelten Vorschläge wirklich in die Tat umzusetzen sind. Es geht um 16 Straßenstücke, auf denen Radfahrer künftig nicht mehr den Radweg benutzen müssen – sondern sich aussuchen können, ob sie ihn oder die Straße befahren wollen. Die Benutzungspflicht für Radwege ist zwar schon vor gut fünf Jahren höchstrichterlich gekippt worden. Auswirkungen hat sie auch in Leverkusen nicht. Noch nicht.

Denn die Straßenverkehrsbehörde hat sich mit der örtlichen Radler-Lobby um Heinz Boden zusammengetan und Straßenstücke ausgeguckt, auf denen Fahrräder und Autos friedlich koexistieren könnten. Es handelt sich dabei durchweg um Tempo-30-Zonen. Das ist eine Geschwindigkeit, hinter der ein engagierter Radfahrer nur wenig zurück bleibt: Der Einwand, Radler seien grundsätzlich ein Verkehrshindernis für Autofahrer, gilt auf den Versuchsstrecken kaum.

Noch kein Zeitplan

Dennoch geht die Stadtverwaltung recht zögerlich an das Thema heran. Für die Umsetzung des Projekts gibt es noch keinen Zeitplan. Man sei noch in der Abstimmung, hieß es am Montag aus der Verwaltung. Immerhin ist die Freigabe einiger Straßenstücke eine Initiative der Beamten selbst. Einen Beschluss des Stadtrats darüber gebe es nicht, hieß es weiter.

Christian Syring will die betreffenden Abschnitte mit Markierungen kenntlich machen. Jeweils am Beginn und am Ende einer für Radler freigegebenen Straße sollen die entsprechenden weißen Fahrrad-Piktogramme auf die Fahrbahn gemalt werden. Das sei keineswegs zu aufwendig, so der städtische Tiefbau-Chef zuletzt. Von Schildern, wie sie derzeit hier und da in Köln aufgestellt werden, hält Syring nicht viel. Die Tafeln stehen am Straßenrand; die Beschriftung ist derart klein, dass ein Autofahrer sie kaum entziffern kann.

Das sachte Zusammenbringen von Radlern und Autofahrern etwa auf der Wöhler- oder der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Jakov-Windisch- und Ludwig-Erhard-Platz soll der Anfang sein für eine größere Umgewöhnung.

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