UnverständnisNRW-Gemeindeprüfer staunen über Leverkusener Sicht zu Kulturausgaben

Lesezeit 2 Minuten
Schloss Morsbroich (1)

Das Schloss Morsbroich

Leverkusen – Mit einigem Unverständnis und ein wenig verschnupft hat die Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen darauf reagiert, dass der Leverkusener Stadtrat ihr das von ihm gewünschte Gutachten über Einsparmöglichkeiten im Kulturbereich mit zahlreichen Nachfragen und der Bitte um Überarbeitung zurückgeschickt hat. Christoph Gusovius, stellvertretender Präsident der Landeseinrichtung in Herne, hat Oberbürgermeister Uwe Richrath unmissverständlich mitgeteilt, dass er für die gewünschte Überarbeitung des Gutachten keine Notwendigkeit sehe. Und aus der Beantwortung einiger Zusatzfragen der CDU-Fraktion geht hervor, wie sehr sich die Gutachter der Wirtschaftsprüfungsfirma KPMG auf Angaben aus der Kulturverwaltung verlassen haben und wo die CDU um Zahlen feilscht.

Betriebswirtschaftlich unsinnig

Beispielsweise bei den Besucherzahlen im Museum Morsbroich. Da fordert die CDU, den Zuschussbedarf pro Besucher auch auf jene Gäste umzurechnen, die keinen Eintritt zahlten, und will für das laufende Jahr eine fiktive Zahl von 20 000 angestrebten Besuchern zugrunde legen. Für die Prüfer ist das betriebswirtschaftlicher Unfug und ändert unterm Strich nichts am Zuschussbedarf. Außerdem seien Zielsetzungen in der Zuschauerzahl keine Berechnungsgrundlage. Und egal wie man nun rechnen wolle: „Auch 25 zahlende Besucher pro Öffnungstag sind vergleichsweise wenig.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Gemeindeprüfungsanstalt räumt ein, dass das vorgelegte Gutachten von KPMG auftragsgemäß allein Potenziale zur Verringerung des Defizits gesucht habe und sich daher einer kulturpolitischen Bewertung enthalte. Wo sich Wertungen fänden, basierten diese auf Aussagen des Leverkusener Kulturbetriebs selbst. So basiere das beim Museum ausgemachte Einsparpotenzial von 800 000 Euro auf Auskünften der Betriebsleitung der Kultur Stadt Leverkusen. Auch sei in den Interviews der Gutachter die verschärfte Konkurrenzsituation zwischen den Museen im Rheinland von der Museumsseite thematisiert worden. Während früher das Museum Krefeld und das Museum Morsbroich Platzhirsche in ihrem Genre gewesen seien, hätten sie nun Konkurrenz durch neue Museen wie die Kunstsammlung NRW und das Museum Ludwig in Köln bekommen, habe es da geheißen Auch sei in diesem Zusammenhang erwähnt worden, dass der verringerte Ankaufsetat des Museums den systematische Aufbau der Sammlung erschwere.

KStA abonnieren