Abo

Urban Gardening in LeverkusenKlinikum-Azubis pflanzen Heilkräuter

Lesezeit 3 Minuten
Eine Ausbildungsklasse der Krankenpflegeschule des Klinikums bepflanzt das Kräuterbeet.

Eine Ausbildungsklasse der Krankenpflegeschule des Klinikums bepflanzt das Kräuterbeet.

Leverkusen – Pflanzen statt Patienten, Erde statt Haut, Harke und Schaufel statt Stethoskop und Blutdruckmessgerät. Für 24 Auszubildende des Klinikums Leverkusen war am Mittwochvormittag ein sonnenreicher Tapetenwechsel angesagt –  zumindest im Vergleich zum üblichen Tätigkeitsfeld während  ihrer Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in.

Im Rahmen des Urban-Gardening-Projekts von Klinikum und „Leverkusener Anzeiger“, den Gesundheitspark  grüner und  leckerer zu machen, haben  die Schülerinnen und Schüler der Klasse GKP 14/17 unter Anleitung von Landschaftsarchitekt Sven Peuker ein lang geplantes Vorhaben in die Tat umgesetzt: Die Bepflanzung des neuen Kräutergartens zwischen dem Klinikum-Parkhaus und der Semmelweisstraße, einem Teil der ehemaligen kulturhistorischen Achse Schlebuscher Heide.

Kräuterarten mit Heilwirkung

Doch ehe es soweit war, bekamen die angehenden Pflegerinnen und Pfleger einen Einblick in die Naturmedizin: In Gruppenarbeit hatten die Azubis unter der Leitung von Dozentin Andrea Schumacher Kräuterarten aufgrund ihrer spezifischen Heilwirkung  auf bestimmte Körperzonen ausgewählt und  eine Liste davon an Sven Peuker übermittelt. Dieser entschied unter Berücksichtigung sämtlicher botanischer Gesichtspunkte wie beispielsweise  Klimabedingungen die finale Auswahl.

Der  Landschaftsgestalter war schon für  Grundriss und  Wegführung der Gesamtanlage zuständig gewesen, und hatte sich ebenso der Auswahl der bereits gepflanzten Obstbäume angenommen. „Ein paar der gewünschten Kräuter mögen sonnige Standorte, andere wollen es lieber schattig“, erklärte Peuker die  auf den ersten Blick willkürlich erscheinende Positionierung der   einzelnen Körperzonen-Beete „Atmung“, „Herz-Kreislauf“, „Gelenke“, „Haut“, „Nerven“ und „Magen-Darm“.

Nach einer Einweisung  und Führung über die schmucke Beetanlage erfolgte die Aussaat und Bepflanzung der knapp 40 Kräuterarten. Rund zwei Stunden dauerte es, bis die circa 400 Einzelgewächse auf der Anlage verteilt, aus den Töpfen befreit, eingepflanzt und schließlich gegossen wurden.

Anlage mit Thymian und Ysop

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Auf den rund 150 Metern der von Mauerfragmenten umfassten Anlage wachsen nun Klassiker wie Thymian, Fenchel, Pfefferminze und Rosmarin neben eher nicht so häufig anzutreffenden Namen wie Lungenkraut,  Ysop oder Herzgespannkraut – also eine prachtvolle Hausapotheke im Blumenbeet.  Und davon sollen künftig nicht nur die Ausbildungsklassen selber, sondern auch Klinikum-Patienten, Nachbarn und Anwohner profitieren. Die zusätzlich installierten Bänke sollen darüber hinaus zum Verweilen einladen. Auf den Mauern können die Kinder toben, der integrierte  Boule-Platz verspricht Spiel und Geselligkeit.  In Kürze wird es gebietsspezifische  Informationstafeln geben, die  die Heilkräuterarten und Anwendungsmöglichkeiten erläutern.

„Wir wollten die  Kräuter bewusst in einer größeren Menge zur Verfügung stellen, damit sie auch genutzt werden können. Sie sollen nicht nur  Deko sein“, stellte Peuker heraus.

Bis  zur offiziellen Eröffnung am 22. September, wird sich die Firma Werker & Leven aus Leverkusen um die erforderlichen Maßnahmen  kümmern, danach soll die Pflege der zum Klinikum-Park gehörenden Anlage nach und nach  – gemäß dem Urban-Gardening-Prinzip – in die Hände interessierter Nutzer gegeben werden. Über die Vorgehensweise erhalten Interessenten auf der Eröffnungsveranstaltung  vor Ort weitere Informationen.

KStA abonnieren