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VeranstaltungsreiheRat der Religionen lädt zu drei Themenabenden ein

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Leverkusen – Wie leben Buddhisten, Christen, Juden,  Muslime und Mitglieder der Neuapostolischen Kirche ihren Glauben im Alltag? Welche Antworten haben Religionen auf Gewalt, Leid und Zerstörung wirklich?   Wie sehen die Religionen ihre Verantwortung in einer älter werdenden Gesellschaft?  Das sind die Themen der dreigeteilten Ringveranstaltung des Rats der Religionen, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert.

„Auch das Jubiläum ist ein Grund für die Fortführung der Veranstaltungsreihe.  Vor allem   ist es aber wichtig,    Neugier zu wecken, ins Gespräch zu kommen  und Vorurteile abzubauen, die momentan leider sehr groß sind,“ betonte Superintendent Pfarrer Gert-René Loerken vom Evangelischen Kirchenkreis Leverkusen bei der Präsentation der drei Themenabende im Rathaus. 

Der Dialog führe dazu, Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen. Bewusst seien diesmal keine tiefgründigen theologischen, sondern lebensnahe Themen festgelegt worden. Und genauso bewusst habe man   Abstand von einem großen Vortrag genommen und sich  für mehrere Kurzvorträge    von jeweils etwa fünf Minuten  entschieden.   „Davon versprechen wir uns lebhaftere und spannendere Diskussionen als in der Vergangenheit“, merkte Loerken an.

Alles zum Thema Opladen

Daher hoffe man auf regen Besuch von   Bürgern, die herzlich eingeladen seien und den Vertretern der einzelnen Religionsgemeinschaften im Anschluss an deren Ausführungen auch Fragen stellen könnten. Die drei Themenabende:

„Die Widerspiegelung der Religion in unserem Leben“; Donnerstag, 2. Juni, 19 Uhr, Saal in St. Elisabeth in Opladen, Kölner Straße 139:  Jeder Vertreter einer  im Rat vertretenen Religionsgemeinschaft wird einen kurzen und persönlichen Einblick geben, wie der eigene Glaube, die eigenen  Gelübde und Gebote im Alltag gelebt werden. Anhand von Beispielen soll anschließend aufgezeigt werden, dass Alltag und religiöse Praxis keineswegs voneinander getrennt sind.  Die Gäste sollen an diesem Themenabend einen tieferen Einblick in die verschiedenen Übungen und Rituale erhalten – sowie in deren Grundlagen und wie sich diese in ihrer Verschiedenheit ausdrücken. „Die größten Vorurteile  entstehen ja aus Unwissenheit“, sagte Marion GenRai Lukas. Die Vorsitzende des Leverkusener Vereins Buddhistische Gemeinschaft Zaltho Sangha  zeichnet für dieses Thema  verantwortlich.

„Dem Bösen begegnen“; Donnerstag, 15. September, 19 Uhr, Evangelisches Gemeindehaus, Bielertstraße 16:   Was ist das Böse? Wie verstehen und erklären die verschiedenen Religionen das Böse in der Welt? Welche Bedeutung haben Beelzebub und der Teufel? Die Bedeutung des Bösen und des Leids und der Umgang damit soll aus Sicht  verschiedener Religionen erläutert werden. Ein Thema, das  Gert-René Loerken für die Veranstaltungsreihe vorgeschlagen hat. „Respekt vor den Alten“; Donnerstag, 1. Dezember, 19 Uhr, Ditib Moschee, Kiesweg 7: In der Kultur des Islam hat der Respekt vor den Älteren und die Barmherzigkeit gegenüber den Kindern ein festen Platz. Diese Gebote müssen Eltern ihren Kindern beibringen. Wie sehen andere Religionen das Verhältnis zwischen Alten und Jungen?  Gerade in einer immer älter werdenden Gesellschaft  stellt sich die Frage, ob der Respekt vor dem Alter   noch vorhanden ist. Zu diesem Thema, initiiert durch den Rat der Islamischen Gemeinschaften, sollen   Sprecher der im Rat vertretenen  Religionen in Vorträgen zu Wort kommen.      

Aufgaben und Ziele

Gegründet im Jahr 2006, hat der Rat der Religionen das Anliegen, sich für ein friedliches und aktives Miteinander in der Stadt einzusetzen. Er ist dem Dialog und der Verständigung unter den Religionsgemeinschaften verpflichtet, um die gegenseitige Kenntnis zu vertiefen, Vorurteile abzubauen und in Krisensituationen zu vermitteln. Der Rat will gemeinsame Anliegen der Gemeinschaften in der Öffentlichkeit vertreten und sucht das Gespräch mit Politik und Verwaltung zu gesellschaftlichen Fragen. Er ist beratend tätig, seine Initiativen und Stellungnahmen werden einstimmig vereinbart.

Derzeit gehören dem Rat Vertreter dieser in Leverkusen ansässigen Religionsgemeinschaften an: Buddhistische Gemeinschaft Zaltho Sangha, David Stern Verein, Evangelischer Kirchenkreis, Katholisches Stadtdekanat, Neuapostolische Kirche Opladen und Rat der Islamischen Gemeinschaften. Weitere Religionsgemeinschaften in der Stadt sind eingeladen, beizutreten. (gmü)

Jugend im Blick

Die Ahnungslosigkeit der Menschen über die eigene und andere Religionen wächst nach Expertenmeinung. Der Leverkusener Rat der Religionen sieht es daher auch als seine Aufgabe, jüngeres Publikum anzusprechen. Daher soll das Schulamt kontaktiert werden. Zudem sehe man vor, ein Konzept für „Interreligiöse Wochen“ an Schulen zu entwickeln. Natürlich seien bei den drei Themenabenden der Ringveranstaltung Schüler und Schulklassen sehr willkommen. (gmü)

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