Streukoochesitzung in RheindorfRasante Premiere des Wiever-Kaffeklatsches

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Applaus für die Rheinkadetten aus Wiesdorf; die Moderatorinnen (v.l.) Annemie Hentges, Anne Schulz und Ulla Olbertz.

Applaus für die Rheinkadetten aus Wiesdorf; die Moderatorinnen (v.l.) Annemie Hentges, Anne Schulz und Ulla Olbertz.

Rheindorf – Premiere gelungen: Viel Lob gab es am Sonntag für den jecken Rheindorfer Wiever-Kaffeklatsch im Saal Norhausen. Der Karnevalsverein Rheindorfer Burgknappen hatte zur ersten Streukoochesitzung seiner Geschichte eingeladen. Rund 120 kostümierte Frauen bekamen zur Einstimmung Kaffee und Streuselkuchen serviert.

Einmarsch des Prinzen

Gemütlich also begann die Sitzung, aber das änderte sich rasant. Zum Einmarsch von Prinz Andreas I. standen die jecken Wiever auf und setzen sich erst Stunden später wieder hin, als Redner „Oli der Köbes“ auf die Bühne kam. Dazwischen wurde ausgelassen getanzt, geschunkelt und gesungen. Die Vorlage lieferten unter anderem die Tänzer der Wiesdorfer Rheinkadetten. Die Mariechen im Kindergartenalter verzückten, die Jugendlichen beeindruckten mit ihren Hebefiguren und das Kinderprinzenpaar zeigte seinen mitreißenden Tanz zum Sommerhit „Von allein“.

Krätzjer präsentierten die „Zwei Hilije“. Das Duo bot thematische Abwechslung, denn in ihren Zwiegesprächen und Liedern ging es ausnahmsweise mal nicht um Ärger mit der Ehefrau. Es ging um Fäkalien. Und wie das so ist, wenn man als Bademeister in der Kläranlage arbeitet: „Nur Driss em Kopp, de janze Daach“.

Mit den Bands „Krageknöpp“ und „Kölschfraktion“ sowie dem Leverkusener Tanzcorps Rheinflotte ging der Nachmittag weiter. Statt eines Elferrates schickten die Burgknappen drei Damen aus Rheindorf als Moderatorinnen auf die Bühne: Ulla Olbertz, Anne Schulz und Annemie Hentges, die Ehefrau des 2012 verstorbenen vieljährigen FLK-Präsidenten Willi Hentges.

Sympathische Natürlichkeit

Für das Trio, das auf der Bühne an einer nostalgisch eingedeckten Kaffeetafel Platz nahm, war es der erste Einsatz als Sitzungsleitung. Sie meisterten ihn mit sympathischer Natürlichkeit und rheinischem Humor. Annemie Hentges zum Beispiel mahnte die nach einer Zusage rufenden Gäste, den Künstlern doch erstmal eine Verschnaufpause zu gönnen. Um sich dann zehn Sekunden später den Schnaufenden mit strengem Blick zuzuwenden: „So, Pause vorbei. Weiter geht’s! Das ist in Rheindorf so, gewöhnt euch dran!“

Die Idee zu der außergewöhnlichen Sitzung hatte Literat Jürgen van Elst. Die Damensitzung im Saal Norhausen sei ihnen zu laut und zu hektisch, bekam er von älteren Jecken immer wieder zu hören. Das Budget indes war nicht üppig, aber viele Künstler waren von der Idee begeistert – und die „Krageknöpp“ traten sogar umsonst auf „weil ich sie auch für unsere drei anderen Sitzungen gebucht hatte“, so van Elst. Auch der Festausschuss gewährte Rabatt für den Prinzenauftritt. Dafür gab es aber auch eine große Spende zur Finanzierung der Züge in Wiesdorf und Opladen: 1111 Euro hatten die Burgknappen bei ihren Sitzungen gesammelt.

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