Bäume und Sträucher pflanzenJetzt schon an das Frühjahr denken

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Die Heide ist eine typische Herbstpflanze, die dem Garten an grauen Tagen einen Farbtupfer verleiht. Und sie hält den ganzen Winter.

Die Heide ist eine typische Herbstpflanze, die dem Garten an grauen Tagen einen Farbtupfer verleiht. Und sie hält den ganzen Winter.

Oberberg – Die Bäume werfen ihr Laub ab, es wird zunehmend kälter und nasser. Der Herbst hat Einzug gehalten, und jetzt wird es Zeit für die letzten Arbeiten im heimischen Garten. Wir haben in der Baumschule Adolf Werner in Gummersbach-Becke nachgefragt, was zu tun ist.

Rechtzeitig vor dem ersten Bodenfrost gilt es nun, „zu ernten, was zu ernten ist“, sagt Gärtnermeisterin Judith Hanf: „Äpfel und Birnen können nun gepflückt werden.“ Und noch wichtiger: Aus den Gemüsebeeten müssen Kartoffeln, Möhren und Rote Bete raus. Hanf berichtet, dass es wieder im Trend liegt, Obst und Gemüse selbst anzubauen: „Viele Leute legen sich Hochbeete dafür an, um anzupflanzen und zu ernten.“ Die Hochbeete aber sind besonders frostanfällig.

Restwärme lässt Wurzeln sprießen

Während Kartoffeln und anderes Gemüse erst im Frühjahr neu gepflanzt werden, ist jetzt – Mitte Oktober – der optimale Zeitpunkt, um neue Bäume und Sträucher in die Erde zu bringen, sagt Gärtnermeisterin Hanf: „Denn jetzt hat der Boden noch etwas Wärme gespeichert, aber die Luft ist schon kühl.“ Das führt dazu, dass frisch gepflanzte Gehölzer bereits die ersten Wurzeln im Boden ausbilden können – aber im oberen Bereich nicht mehr austreiben. Hanf: „Dadurch sind die Bäume und Sträucher schon etwas gefestigt und haben im Frühjahr bessere Chancen, zu gedeihen.“

Noch bis in den Dezember hinein sind Pflanzungen erlaubt, sagt Hanf: „Im Frühjahr können Gehölzer zwar auch noch in die Erde gebracht werden. Doch wer den Pflanzen etwas Gutes tun will, macht es in diesen Herbstwochen.“

Eine Streitfrage unter Gärtnern bleibt, ob Sträucher und Bäume vor dem Winter zurückgeschnitten werden sollen. Hanf plädiert dagegen: „Ich halte das für unklug, denn mit gut ausgereiften Trieben kommen die Pflanzen besser durch den Winter. Die Triebe sind ein Eigenschutz.“ Erst im März, wenn der strengste Frost vorüber ist, kommt die Zeit zum Zurückschneiden.

Allein Stauden, die bereits braun geworden sind, sollten jetzt moderat zurückgeschnitten und zum Schutz mit Tannenzweigen abgedeckt werden. Bei höheren Gräsern, so empfiehlt es Hanf, reicht es vollkommen, sie zusammenzubinden. Und: An ihrer Basis kann Laub angehäuft werden, um gegen Kälte zu schützen. „Bei Rosen wirkt Rindenhumus an der Basis wunderbar gegen Frost.“ Und Kübelpflanzen sollten mit Folie oder Filz eingepackt werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass Wasser abfließen kann, damit der Kübel nicht kaputtfriert.

Bei allem, was mediterran ist, wie Olivenbäumchen und Palmen, gilt: Ab damit in die frostfreie Garage oder, noch besser, den Keller! Sie mögen gar keine Kälte. „Doch einen schönen Garten können sich die Oberberger auch jetzt noch mit einigen Pflanzen machen“, sagt die Gärtnermeisterin. Heide oder Scheinbeere halten den ganzen Winter durch und sind schön anzusehen.

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