Gummersbach-BergneustadtSparkasse kassiert Gebühren für Münzgeld

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Münzen

Symbolbild

Oberberg – Die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt lässt sich seit dem 19. September die Annahme von größeren Mengen an Münzgeld bezahlen. Sie sei damit das erste Institut in der Region, das sich zu einem Schritt entschieden habe, der in der Rhein-Ruhr-Schiene bei einigen Sparkassen und Banken vielfach schon vollzogen worden sei, erklärt Udo Wiesener von der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt.

Privat- und Gewerbekunden, die bis zu 50 Münzen einzahlen, können dies weiterhin kostenlos tun. Bei Einzahlungen von mehr als 50 Münzen fällt nunmehr eine Gebühr in Höhe von fünf Euro je angefangenem Safebag an. Das sind jene Behältnisse, in denen die Sparkasse das Münzgeld zur weiteren Bearbeitung und Aufbereitung an einen externen Dienstleiter weitergibt. Ein Behälter fasst fünf Kilo Hartgeld.

Wer Münzen im Gegenwert von bis zu 10 Euro abgibt, muss eine Gebühr von 2,50 Euro entrichten. Bei Minderjährigen, den Kirchen, Vereinen und Spargemeinschaften wird bei Gutschrift auf ein Giro- oder Sparkonto kein Preis berechnet. Auch am Weltspartag seien „Bargeldeinzahlungen selbstverständlich weiterhin wie gewohnt kostenfrei möglich“, heißt es in einer Pressemitteilung des Hauses. Auch die Ausgabe von Münzgeld lässt sich die Sparkasse seit September bezahlen. Und zwar mit 50 Cent je Rolle Kleingeld.

Zu der externen Bearbeitung habe man sich entschieden, weil die Kosten dafür im eigenen Haus mit umgerechnet 0,6 Cent je Münze viel zu hoch gewesen seien, sagt die Sparkasse. Denn: Eine neue Verordnung der EU sieht eine genaue Prüfung jeder einzelnen Münze vor, die bei den Banken eingeht. Die Münzen sollen auf Echtheit und Umlauffähigkeit, also Beschädigungen, untersucht werden.

„Ziel der Sparkasse ist es nicht, durch die Einführung einer Münzgeldgebühr Gewinne zu erzielen, sondern die stetig steigenden Kosten zumindest teilweise zu decken“, schreibt die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt in ihrer Mitteilung. Sogenannte Mengentreiber – also Kunden mit einem hohen Kleingeldaufkommen – habe die Sparkasse im übrigen bei der Einführung ihrer Gebühren angeschrieben mit dem Ziel, sie beim Umgang mit ihrem Münzgeld zu beraten – und das mit der Idee, dass zum Beispiel Unternehmen sich bei der Annahme von Kleingeld neu organisieren.

Volksbank

verlangt nichts

Während die Volksbank Oberberg keinerlei Gebühren von ihren Kunden verlangt, wie deren Sprecher Thomas Knura berichtet, fallen bei der Kreissparkasse Köln und der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden zum Teil auch Gebühren an. Die Entgegennahme und das Wechseln von Münzen von Kunden in haushaltsüblichen Mengen sei bei der Kreissparkasse Köln grundsätzlich kostenlos, berichtet Elke Lindhorst von der Pressestelle. Allerdings: „Bei größeren Mengen und/oder regelmäßigen Einzahlungen/Wechselgeschäften treffen die Filialen bzw. die Kundenbetreuer individuelle Preisabsprachen, die sich am Aufwand orientieren.“

Im Homburger Land müssen nur Geschäftskunden beim Einzahlen von Hartgeld am Automaten 60 Cent pro Vorgang bezahlen, sagt Sprecher Wolfgang Abegg. An die Einführung einer generellen Gebühr werde nicht gedacht.

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