Neue HauptstraßeBaustellenfrühstück in Nümbrechts Mitte

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Nümbrecht – Muntere Blasmusik statt Baggerlärm, Rührei statt Rüttelplatte: An diesem Samstagmorgen ist die Nümbrechter Hauptstraße keine Baustelle, sondern das größte Frühstücksbüfett weit und breit. Anwohner und Nachbarn, Nümbrechter und Gäste sind eingeladen, sich in der Mitte der Gemeinde satt zu essen für kleines Geld, das dann auch noch guten Zwecken zugeht, dem Eine-Welt-Treff zum Beispiel oder dem Förderverein zum Erhalt des Aussichtsturms auf dem Lindchen.

Arbeiten liegenvoll im Plan

„Wir wollen aber auch zeigen, dass es hier vorangeht, dass die Bauarbeiten voll im Plan liegen“, ergänzt Citymanager Markus Fußhöller, der verantwortlich ist für solche Aktionen während der Bauzeit bis ins Jahr 2016. „Und wir wollen natürlich den Geschäftsleuten den Rücken stärken, indem wir Leute einladen.“ Und das gelingt: Während zehn Geschäftsleute und eben der Eine-Welt-Treff Frühstück machen, nehmen viele hungrige Schaulustige an den gedeckten Tischen Platz. Und sie machen auch gern Notizen: Diese verschwinden in einer Zeitkapsel, die Buchhändlerin Nicola Stolle-Erdmann und Klaus D. Heinz, Vorsitzender der Nümbrechter Aktionsgemeinschaft, zunächst hüten wie einen Schatz und die Bürgermeister Hilko Redenius dann im Fundament der neuen Straße für die Nachwelt versenken lässt. Auch Dieter Hüschemenger vom Heimatverein hat sich darin verewigt und für Nümbrechts Nachkommen sogar eigene Postkarten entworfen: Fotos aus der Vergangenheit der Verkehrsader und der jüngeren Gegenwart hat Hüschemenger darauf gedruckt. „Das sind die Fotos, die dann auch im Oktober bei einer neuen Baustellen-Ausstellung zu sehen sind“, kündigt er bereits eine weitere Aktion an. Klar, dass auch eine Ausgabe dieser Zeitung in die Kapsel kommt.

Dass eine solche Straße immer auch eine Brücke ist, weiß Gerti Ehlert, die einen philosophischen Text für diese Aktion geschrieben hat, während ein anderer sogar Reime auf die Baustelle schmiedete.

Und auch die Hüterin der Kapsel macht der Zukunft ein Geschenk: Nicola Stolle-Erdmann hält ein Reagenzglas mit Stopfen in die Höhe: „Das ist Baustellendreck aus allen Geschäften“, verrät die Geschäftsfrau. „Gesammelt aus den Staubsaugerbeuteln nach dem letzten Saubermachen.“

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