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Neues Becken gebautWassertreten auf dem Liederweg

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Eine Erfrischung für müde Wanderer gibt es nun mit der neuen Wassertretstelle am Liederweg in Hohkeppel. Am Wochenende eröffnete der Heimatverein Hohkeppel das Becken. (Foto: )

Eine Erfrischung für müde Wanderer gibt es nun mit der neuen Wassertretstelle am Liederweg in Hohkeppel. Am Wochenende eröffnete der Heimatverein Hohkeppel das Becken. (Foto: )

Hohkeppel – Eiskalte Erfrischung für müde Wanderfüße hält ab sofort der Liederweg rund um das „Weiße Pferdchen“ bereit. Entlang der Route, mitten im Wald, hat der Heimatverein Hohkeppel jetzt die erste Wassertretstelle in der Gemeinde Lindlar eröffnet.

Neues Becken auf der Grenze zu Overath

Rund zehn Quadratmeter groß ist das hell geflieste Becken, in dem das Wasser eines Baches bis auf Kniehöhe gestaut wird. Ein Geländer sorgt für stabilen Halt im Nass. Zwei Bänke und ein Tisch bieten Platz für diejenigen Begleiter, die sich die derzeit sieben Grad kalte Erfrischung lieber aus trockener Entfernung anschauen möchten.

Wassertreten

Das Wassertreten ist eine der bekanntesten Anwendungen der sogenannten Kneipp-Kuren. Benannt nach dem Priester und Hydrotherapeuten Sebastian Kneipp (1821 bis 1897) auf den eine Vielzahl gesundheitsförderlicher Behandlungen zurückzuführen sind. Kneipp war Mitte des 19. Jahrhunderts an Tuberkulose erkrankt und kurierte sich selber durch regelmäßige Bäder in eiskaltem Wasser.

Wasseranwendungen nach Kneipp sollen die Abwehrkräfte stärken und das Nervensystem beruhigen, informiert der Deutsche Kneipp-Bund. Bundesweit gibt es Vereine und Organisationen, die die Anwendungen des auch „Wasserdoktor“ genannten Priesters bis heute pflegen. Zahlreiche Kurorte setzen ebenfalls auf diese Heilmethoden.

Die Idee zur Kneippkur in der Fichtenschonung sei bereits 2011 nach Besuchen im Kurort Bad Wörishofen entstanden, berichtete Dr. Ingo Bernard, der neue Vorsitzende des Heimatvereins. Im vergangenen Herbst begannen die Bauarbeiten. Norbert Strigan koordinierte den Einsatz der 20 Ehrenamtler, Johannes Schmidt kümmerte sich um Sponsoren und die Genehmigungen von gleich zwei Kreisbehörden – die Wasserstelle liegt genau auf der Grenze zwischen Lindlar und Overath. Der Bau sei „keine Kleinigkeit“ gewesen, erinnerte Bernard an manche Schubkarre, die beladen und bewegt wurde. Durch die Lage sei der Einsatz von schwerem Gerät unmöglich gewesen.

Wie das Bad im Wassertretbecken richtig genutzt wird, erklärt eine Tafel gleich neben dem Becken. Wichtig ist, dass der Wanderer seinen Körper zunächst tüchtig erwärmt hat. Barfuß steigt er dann ein und watet langsam durch das Wasser – am besten im „Storchengang“, also mit abwechselnd angezogenen Knien, wie Bernard, selbst Mediziner, verriet. Wenn der Kältereiz nach rund einer Minute zu stark werde, solle man das Becken verlassen, die Füße nicht abtrocknen, sondern gleich Socken und Schuhe anziehen und sich auf dem Rest des Liederweges wieder warmlaufen.

Informationen zum Liederweg rund um Hohkeppel und Kontakt zum Heimatverein über das Internet.

www.heimatverein-

hohkeppel.de/liederweg

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