Waldbröl – Bernd Roth scheint zu wissen, dass manche Dinge in Waldbröl eines langen Atems bedürfen. Und da wirft der 60-Jährige seinen Hut schon mal in den Ring, wenn es um den Karnevalsprinzen für die Session 2045/46 geht. Nein, das ist kein Tippfehler, Roth ist dann 90 und die Waldbröler Karnevalsgesellschaft wird 100. Mit 100 Euro Anzahlung als spontaner Spende hat Bernd Roth seinen Anspruch auf das Zepter dann auch schon mal untermauert, in jedem Fall gut angelegtes Geld, wie sich Helmut Rafalski als WKG-Präsident freut.

In dieser Session regieren zwei junge Schülerinnen die Waldbröler Jecken, Prinzessin Fabienne (Fabi I.) Vor und Prinzessin Paulina I. aus dem Hause Michalik. Selbstbewusst, wenn auch stimmlich noch nicht so ganz kraftvoll, geben sie die Mädelspower für Waldbröl aus. Dabei war das Treffen zum 70. Geburtstag der WKG für das Prinzessinnenpaar, die Kindergarde Rot-Weiß und die verantwortlichen Erwachsenen nur einer von mehreren Terminen an diesem Tag, die sich bis zum Karnevalswochenende jagen. Treffpunkt war das Küchenstudio von Norbert Schröder an der Ecke Hochstraße/Bitzentor, jenes Gebäude, an dessen Stelle einst das legendäre Waldbröler Café Hoemann stand.

Bernd Roth, der das neue Haus 1994 gemeinsam mit seinem Bruder Werner errichtete, konnte sich noch genau erinnern, wo der Kicker gestanden hat und wo die Theke war. Bei der Gründung der WKG, in eben diesem Café an eben dieser Stelle, waren die Protagonisten von heute überwiegend noch nicht auf der Welt, doch ist das kein Grund, der Altvorderen um Herbert Salz und Theo Wolff nicht mit einem alljährlichen Umtrunk zu gedenken. Zum Nachlesen gibt es zur WKG-Gründung seit einigen Jahren eine Gedenktafel an der Stirnseite des Gebäudes.