Trotz RegentropfenMehrere Tausend Kostümierte bei Waldbröler Karnevalsumzug

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Waldbröl – Na gut, der ganz überwiegende Teil des Niederschlags, der sich am Sonntagnachmittag über die Närrinnen und narren in Waldbröl ergoss, war süß und auch schmackhaft. Dass am Anfang und am Ende des Karnevalsumzugs auch ein bisschen Wasser in Tropfenform vom Himmel fiel – Schwamm drüber.

Mehrere Tausend Kostümierte säumten den bewährten Zugrundweg, schätzten Polizei und Zugleiter Thomas Nosbach. Und sie alle ließen sich von den paar Regentropfen nicht beeindrucken: Sie tanzten und schunkelten sich einfach warm und ließen sich von den 1100 Teilnehmern des Umzugs immer wieder überraschen. Denn zu sehen gab es wahrlich viel. Hinter dem Musikzug Lichtenberg hatten sich etliche Fußgruppen und Wagen formiert, um zunächst am Prinzenwagen der Waldbröler Karnevalsgesellschaft (WKG) vorbeizudefilieren – auch wenn es in diesem Jahr an einer Tollität mangelt.

Aus der Ida-Wolff-Kindertagesstätte war eine Horde quietschfideler Krümelmonster entlaufen. Der Waldorfkindergarten Linde präsentierte sich als Zwergengruppe. „Wir halten zusammen“, versprachen die Kleinen aus der Käthe-Strobel-Kita – und hatten sich zum Beweis als Klebstofftuben verkleidet. Und als Indianerstamm war der Kindertreff Eichen unterwegs.

Ihre Visitenkarten gaben auch einige Gastvereine ab. Die KG Morsbach beispielsweise hatte die Westgrenze ihrer Gemeinde mit großem Gefolge gen Südkreismetropole überschritten. Die Brüchermühler Lumpen-Krämer zogen als lustige Lappenclowns duch den Waldbröler Stadtkern. Und die Tolle Elf aus Wildberg versprühte knatschverdötschte Narretei. Die Mitglieder des Schwimmvereins Waldbröl hatten sich in Bademäntel, Fischkostüme oder Krokodil-Einteiler gewandet, vollführten Schwimm-Choreografien auf dem Trockenen und verkündeten auf einem Plakat unmissverständlich: „Ohne Wasser fehlt was!“.

Für ihr besonders gelungenes Auftreten wurden drei Gruppen prämiert, dem ersten Platz die Grundschule Wiedenhof. „Wir sind die Zukunft – Wiedenhof Alaaf!“, behaupteten sie, sahen auch schon aus wie eine Mischung aus silberglitzernden Astronauten und grünen Männchen und zogen ein tüchtig qualmendes Space Shuttle hinter sich her. Platz zwei gab es für den Wagen der „Pappnasen“, die als Eskimos alles andere als arktisch-kühle Stimmung verbreiteten, auch wenn sie ein Iglu auf dem wagen hatten. Den dritten Platz gab’s für das Dreigestirn aus Waldbröl-Schönenbach, die ebenfalls mit ihrem Auftritt für Furore sorgten. Und dann war da natürlich noch der momentan unvermeidlichem, auf allen Kanälen funkende Donald Trump – der „Deutschlandachter“ hatte gleich mehrere Trump-Kopien an Bord. Na dann: „Waldbröl, pass op!“

Nach dem Zug ging die Party in der Markthalle weiter.

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