WaldbrölPfarrer Klaus-Peter Jansen feiert 40. Priesterjubiläum

Lesezeit 3 Minuten
Längst in Waldbröl angekommen: Klaus-Peter Jansen nennt Oberberg seine Heimat – dabei wollte er anfangs gar nicht hierhin.

Längst in Waldbröl angekommen: Klaus-Peter Jansen nennt Oberberg seine Heimat – dabei wollte er anfangs gar nicht hierhin.

Waldbröl – Das Pfarrhaus wirkt wie eine Insel der Ruhe. Auch der Hausherr strahlt Ruhe aus, die freundliche Ruhe des gestandenen Priesters. Klaus-Peter Jansen ist Seelsorger für 12.500 Katholiken in fünf Gemeinden: Waldbröl, Wiehl, Bielstein, Denklingen, Nümbrecht. Im Flur hängt eine Karte: Der „Seelsorgebereich an Bröl und Wiehl“ ist riesig. „Oft habe ich das Gefühl, den Menschen nicht gerecht werden zu können. Das war anders, als ich anfing.“ Am Sonntag jährt sich seine Priesterweihe zum 40. Mal.

Die Eltern waren religiös, ein Onkel Franziskaner-Pater. Jansen wurde Ministrant, Lektor, und ein glühender Liebhaber seiner Kirche. Die Bilder vom Zweiten Vatikanischen Konzil haben den Jungen beeindruckt. „Der Einzug der Bischöfe – das war die Weltkirche!“ Er erinnert sich auch an den Tod von Johannes XXIII: „Ich war 1963 gerade in Holland mit den Eltern. Johannes stand für die ,Verheutigung’ der Verkündigung. Das hat mich beeinflusst.“

Erste Stelle war erste Liebe

Seine erste Stelle war auch seine „erste große Liebe“. In der Neusser Christ-König-Pfarrei konnte er sich in den vier Jahren ganz der Jugendarbeit widmen. „Es gab 150 Ministranten und jeden Montag hielt ich eine Jugendmesse mit 100 jungen Leuten! Da gingen mir fast die Ideen aus!“ Vier neue Priester gingen aus seiner Arbeit hervor.

Nächste Station war Wuppertal. Drei Jahre war er dort Pfarrer an St. Antonius. Dann war erstmal Schluss mit Gemeindearbeit. Jansen wurde ans Bonner Collegium Albertinum gesandt. Als Repetent war seine Aufgabe, die 170 Theologie-Seminaristen zu beraten. Manchem musste er vom Priesterberuf abraten. „Nicht jeder kann mit Menschen umgehen oder den Zölibat leben.“

Pfarrer wollte zunächst nicht nach Waldbröl

Dann, nach vier Jahren, endlich wieder Gemeinde, jetzt allerdings schon zwei gleichzeitig: In Düsseldorf „wollte jede Gemeinde den Pastor für sich haben.“ Eine gute Übung, wie sich zeigte, denn der „Stadtmensch“ wurde nach acht Jahren aufs Land geschickt. Sein Bonner Chef fragte im Auftrag des Kardinals: „Kannst du dir vorstellen, nach Waldbröl zu gehen?“ Die Antwort war klar: „Nein!“ „Schau es dir doch mal an, inoffiziell!“ Fünfmal war Jansen in Waldbröl. „Die Messen waren brechend voll, alles war prima, aber: Mein Gott, muss hier so viel Land sein?!“ Sein Freund, Dr. Heiner Koch, heute Erzbischof von Berlin, begleitete den Prozess: „Wir haben eine Pro- und Contra-Liste gemacht.“ Am Ende war es pari-pari. „Aber ich gehe nur, wenn Kardinal Meisner es will.“ Er wollte.

Jansen hat es nie bereut. „Hier ist meine Heimat. Ich bin halber Westfale, halber Rheinländer, deshalb mag ich die Oberberger. Sie sind hoch engagiert, ehrlich und treu.“ Der Priester liebt es, das jeweilige „Charisma“ seiner Gemeinden zu entdecken. Das Herz des Sportbegeisterten schlägt für „Fortuna Düsseldorf“. Mindestens zweimal im Jahr reist Jansen nach Polen, wo er eine zweite Heimat fand: „Die polnische Kultur und Gastfreundschaft sind faszinierend.“

KStA abonnieren